Horst Flechsig
Die Schulkomödie als Medium kommunaler Repräsentation
Daten zu schulischen Darbietungen im Erzgebirge vom 16. bis zum 19. Jahrhundert
„Das Schuldrama, bestimmt von Humanismus und Reformation, war überall
in Deutschland zu finden. Brennpunkte aber waren die Schweiz und Sachsen. In
keiner anderen Landschaft war es so allgemein verbreitet wie bei uns.“1 Unter
„bei uns“ ist das Herzogtum, ab 1547 das Kurfürstentum Sachsen aus der
Perspektive von Walther Herrmann, dem Verfasser der GESCHICHTE DER
SCHAUSPIELKUNST IN FREIBERG zu verstehen. Diese Publikation von 1960 enthält
ein faktenreiches Kapitel zur Schulkomödie in der einstigen Metropole des
Silberbergbaus im Erzgebirge.2 Bestätigt und ergänzt werden
Zeugnisse zu Freiberg und darüber hinaus zum Erzgebirge insgesamt durch eine
leider unveröffentlichte Arbeit von Dr. phil. Siegfried Sieber (1885 - 1977)
aus Aue/Sachsen.3 Neben zahlreichen Publikationen zur Heimatkunde
und Bergbaugeschichte verfaßte er eine Abhandlung zum Thema „Das
Volksschauspiel im Erzgebirge bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts“. Hiervon gibt
es nur zwei handschriftliche Exemplare aus seinem Nachlaß im Archiv der
„Traditionsstätte Erzbergbau Aue“.4
Siegfried Sieber verstarb vor Abschluß dieser Manuskripte. Darin
fehlen noch weitestgehend die Quellenhinweise. Dennoch, von der Seriosität
seiner Ausführungen kann man sich am Beispiel Freibergs dank Walter Herrmanns
Theatergeschichte überzeugen.
Auf den folgenden Seiten sollen die von S. Sieber gesammelten Fakten
zur Schulkomödie im Erzgebirge zunächst einmal vorgestellt und damit der
theaterwissenschaftlichen Forschung zur Verfügung gestellt werden. Es handelt
sich hierbei also um eine reine Dokumentation.
Aus der beiliegenden Chronologie aus dem Erzgebirge wird der Themen-
und damit der Funktionswandel der Schulkomödie ersichtlich. Entsprach die
anfängliche Häufung antiker Komödien dem ursprünglichen Anliegen der
Humanisten, die Schüler im Umgang mit Latein und auch Altgriechisch zu üben,5
so wird angesichts der Häufung biblischer Dramen seit der Mitte des 16.
Jahrhunderts das Bemühen der Reformatoren deutlich, die Schuljugend in der
„reinen Lehre“ zu festigen.6 Hinzu kamen reformations-polemische
Stücke.7 Neben dem sprachlichen und konfessionellen Lernen wurden
per Schulkomödie auch die pädagogischen Möglichkeiten des sozialen Rollenspiels
genutzt.8 Luther betonte in einer seiner Tischreden gerade diesen
Aspekt, „daß in Komödien, fein künstlerisch erdichtet, abgemalt und
fürgestellet werden solche Personen, dadurch die Leute unterrichtet und ein
jeglicher seines Amts und Standes erinnert und vermahnet werde“.9
Jene Aufführungen erschöpften sich nicht der schulinternen Funktion des
Übens und Belehrens, sondern beinhalteten auch eine externe Funktion, die der
Präsentation der Bildungseinrichtung gegenüber der Elternschaft und den
Schulträgern,10 also der städtischen Öffentlichkeit. Dies wurde
bereits früh zur Gewohnheit mittels Zweitaufführungen in deutscher Sprache11
und durch die allmähliche Verlagerung der Spielstätten von den
schulischen in städtische Räume.12 Parallel
dazu vollzog sich im 17. Jahrhundert ein nächster Wandel im Repertoire - der
allmähliche Wechsel von biblischen zu weltlichen Themen.13 Hierbei
dominierten die historischen , ja geradewegs aktuelle politische Stoffe.14
Mittels Schulkomödie fand somit auch eine kommunale Selbstbestätigung,
eine mentale Verankerung in der eigenen
Lokal- und Regionalgeschichte statt. Daraus resultierte eine weitere, ja eine
erweiterte externe Funktion jener Darbietungen, nämlich die der kulturellen
Repräsentation der jeweiligen Stadt insgesamt gegenüber dem Umland. Auf das
Erzgebirge bezogen, liegt die Vermutung nahe, daß die Bergstädte auf diese
Weise das Bildungsniveau ihrer Wirtschaftsregion auch als Verbund nach außen
repräsentierten.
Das wirtschaftliche Moment, hier speziell Erzbergbau und Montanwesen,
fand in einem weiteren Schulbrauch symbolischen Ausdruck, in den
Gregoriusfesten bzw. -umzügen.
Das Gregoriusfest kam im 13. Jahrhundert in Deutschland auf. Zunächst
nur in den Klöstern, feierte man jeweils am 12. März den Patron der Schulen,
Papst Gregor den Großen. Hierbei wählten Klosterschüler aus ihren Reihen einen
Knabenbischof, der mit Gefolge an diesem Tag in einer scherzhaften Zeremonie
das Schuljahr eröffnete und die neuen Schüler mit närrischen Ritualen aufnahm.15
Seit dem 16. Jahrhundert ist der Wechsel dieses Festes an die Gymnasien
nachweisbar, unangefochten von der Reformation. Die Feier verlagerte sich
zunehmend auf die Straße. In einer Prozession warben die Schüler für Neuzugänge
und sammelten Spenden für ihre Lehrer. Verkleidung, Rezitation und Gesänge
bildeten die Keimzelle für dramatische Szenen. Seit dem Zeitalter des Barock
sind allegorische Darbietungen im Rahmen der Gregoriusumzüge überliefert. Ebenfalls
in diesen Aufführungen nahmen die Schüler Bezug auf historische Ereignisse. Oft
pomphaft illustrierten sie ihre Zugehörigkeit zum Leben der Kommune. Besonders
plastisch kam diese Verbindung in den sächsischen Bergstädten zum Tragen.
Schüler und Bergleute nutzten diesen festlichen Anlaß zur gemeinsamen
Präsentation.
Die öffentliche Wertschätzung von Schulkomödie und Gregoriusfest
erwuchs aus der Notwendigkeit der Schulbildung für den Bergbau. Die Bergstadt
fungierte „als Schulstadt, als geistiges Zentrum überhaupt“.16 Die
Technisierung des Bergbaues erhöhte die Ansprüche an die Fachbildung der
Bergbeamten. Die Voraussetzungen hierfür erwarben sie an den Lateinschulen
direkt vor Ort.17
Auch jeder Bergmann mußte über praktische Fertigkeiten hinaus das Lesen
beherrschen, denn „laufend verkündeten Anschlagbriefe Bergfreiheit,
Bergprivilegien und Bergordnungen, Ausbeuteziffern, Liedtexte, Brotpreise,
Schmiedetaxen, Hospitalordnungen, Merkblätter u.a.“.18 „Für die schlichten Bergleute wichtiger wurde
jedoch Adam Ries um 1522 mit seiner neuen Rechenmethode, die das schwerfällige
Operieren mit Rechenbrett und Zählsteinen ebenso entbehrlich machte wie das
primitive Markieren von Zählungen auf dem Kerbholz. Adam Ries war nicht nur
Rechenmeister, sondern seit 1525 auch Bergbeamter in Annaberg. Er wählte als
Rechenbeispiele bewußt Exempel aus bergmännischen Rechenaufgaben. Das trug
selbstverständlich dazu bei, seiner Methode des schriftlichen Rechnens rasch
Eingang bei den Bergleuten zu schaffen. Stolz auf die Beherrschung der neuen
Rechenkunst sahen sie auf die herab, die noch „bäuerisch“ rechneten.“19
Vom Erzgebirge als Kulturregion künden heute noch zahlreiche
historische Stadtkerne, Bauwerke, Kunstsammlungen, Schnitzereien,
Weihnachtsbräuche, Bergparaden, dazu auch Überlieferungen an barocke
Präsentationen usw.20 Daß über drei Jahrhunderte die Präsentation
von Schülertheater und -umzügen elementar zum kulturellen Selbstverständnis der
sächsischen Bergstädte gehörten, geriet weitestgehend in Vergessenheit.
Beides - Schulkomödie und Gregoriusfest - wurde seit Beginn des 18.
Jahrhunderts in Sachsen, Preußen und weiteren Regionen Deutschlands von der
Obrigkeit verfolgt und schließlich verboten, jedoch im sächsischen Erzgebirge
hielt es derartigen Repressalien noch über Jahrzehnte stand. Das betraf nicht
nur die Schulaufführungen und -umzüge, sondern auch die bergmännischen
Traditionen, wie z.B. die Weihnachtsspiele. Bis zum Beginn des 19.
Jahrhunderts, also bis zur Industrialisierung, besaßen die Bergbauregionen eine
juristische Sonderstellung, die „Bergfreiheit“.21 Dank dieses
Privilegs konnten die tradierten schulischen, kommunalen und gewerblichen
Repräsentationsformen sich wesentlich länger behaupten und damit
weiterentwickeln als anderswo.
1 Herrmann,
Walther: GESCHICHTE DER SCHAUSPIELKUNST IN FREIBERG. In: SCHRIFTEN ZUR
THEATERWISSENSCHAFT / HERAUSGEGEBEN VON DER THEATERHOCHSCHULE LEIPZIG / BAND
II. Berlin 1960, S. 537.
2 Ebenda, S. 537-549
3 Sieber, Siegfried: Das Volksschauspiel im
Erzgebirge bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts“, zwei handschriftliche Fassungen
aus dem Nachlaß, Mappe 140, 141 I und II, im Fach „Literatur und Kunst“ des
Archivs der „Traditionsstätte Erzbergbau Aue“.
4 „Traditionsstätte Erzbergbau Aue“ Museum des Bergbaus, der Mineralogie und
Geologie, 08280 Aue/Sachs, Bergfreiheit 1.
5 Alt, Heinrich: Theater und Kirche in ihrem
gegenseitigen Verhältnis historisch dargestellt. Berlin 1846, Reprint: Leipzig
1970, S. 464. / Brauneck, Manfred und Schneilin, Gérard: Theaterlexikon.
Hamburg 1986, S. 772, 773. / Herrmann, s. Anm. 1, S. 537, u.a. die sächsische
Schulordnung von 1538.
6 Alt, s. Anm. 5, S. 466, 467. / Brauneck u.
Schneilin, s. Anm. 5, S. 773.
7 Alt, s. Anm. 5, S. 467-471. / Brauneck u.
Schneilin, s. Anm. 5, S. 773-775.
8 Alt, s. Anm. 5, S. 498. / Brauneck u.
Schneilin, s. Anm. 5, S. 773-775.
9 Herrmann, s. Anm. 1, S. 537.
10
Brauneck u. Schneilin, s. Anm. 5, S. 772, 773.
11
Alt, s. Anm. 5, S. 471, 472. / Brauneck u. Schneilin, s. Anm. 5, S. 775 /
Herrmann, s. Anm. 1, S. 538, 539.
12
Brauneck u. Schneilin, s. Anm. 5, S. 775. / Herrmann, s. Anm. 1, S. 538, 539.
13
Brauneck u. Schneilin, s. Anm. 5, S. 774. / Herrmann, s. Anm. 1, S. 544, 545,
548.
14 Herrmann,
s. Anm. 1, S. 549.
15
Gynz-Rekowski, Georg von: DER FESTKREIS DES JAHRES. Berlin 1985, S. 94. /
Herrmann, s. Anm. 1, S. 549-555. / Sieber, Friedrich:VOLK UND VOLKSTÜMLICHE
MOTIVIK IM FESTWERK DES BAROCKS, DARGESTELLT AN DRESDENER BILDQUELLEN. Berlin
1960, S. 154 -158.
16
Wilsdorf , Helmut: Montanwesen - Eine Kulturgeschichte. Leipzig 1987, S. 191.
17
Ebenda, S. 192, 193.
18
Ebenda, S. 191, 192.
19
Ebenda, S. 193.
20
Austellungskatalog: Bergbau und Kunst in Sachsen. Dresden 1989. / Sieber,
Friedrich, s. Anm. 15, S. 47 -65.
21
Wilsdorf, s. Anm. 16, S. 111.
Aufführungsdaten der Schulkomödie im Erzgebirge
Annaberg
|
1537 Erstmals
wird eine Schulkomödie erwähnt. |
1538 Die
sächsische Schulordnung fordert, außer Stücken von Terenz auch die von Plautus |
aufzuführen - je an einem Tag
auf lateinisch und einen Tag auf deutsch. |
Hinzu kamen Stücke von
Sophokles. |
1540 Spiel
in der verlassenen Kirche des ehemaligen Franziskanerklosters |
1561 Auf dem
Markt wird ein religiöses Drama von Heinrich Müller gegeben, |
das Auferstehungsspiel „Comoedia
in vitam redenntis“. |
1562 Von
diesem Jahr an finden die Spiele im Rathaus statt. |
1569 „Hecastes“
des Niederländers Georg Macropedius (1475-1568), |
eine
Fassung des religiösen Stückes „Jedermann“ |
1571 „Acolaatus“
von Wilhelm Gnaephus (1529 geschrieben)
und |
„actio sacra“ des
Superintendenten Jagenteuffel |
1572 „Pammachus“,
ein scharf antipäpstliches Stück von Thomas Kirchmayer (1511-1578) |
wird
durch die Lateinschule aufgeführt. |
1574 und 1577 Aufführungen werden auch in griechischer
Sprache gegeben. |
1580 Eine
Aufführung findet in einem Privathaus anlässlich einer Hochzeit statt. |
1581 Bis zu
dieser Zeit gab es meist mehrere Stücke im Jahr, |
unter anderem die „Eunuchen“ von
Terenz. |
1585 „Susanna“
von Schön und |
„Paulus
conversus“ („Pauli Bekehrung“) von Cornelius Schoenaeus (1541-1611) aus Harlem |
1587 „Phormio“
vom Annaberger Konrektor Fischer
und „Hansoframeo“ von Martin
Hayneccius |
(Diesen
Stoff verwendeten später die Gebrüder Grimm im Märchen „Hans Pfriem“.) |
1588 Joseph-Komödie
von Aegidius Hunnis |
1589 „Julius
Cäsar“ von Frischlin |
1593 „Phasma“
von Frischlin, |
ein Propaganda-Drama gegen
Zwingli, Karlstadt und das Konzil zu Trient |
1596 „Almansor“
von Hayneccius, zu deutsch: „Schulteufel“ oder „Schulspiegel“, |
Die
Aufführung enthält Bauernszenen in
erzgebirgischer Mundart, |
obwohl
dieses Werbestück für die Schule im Orient spielt. |
1602 „Areteugenia“
(„Aretino und Eugenia“) von Daniel Cramer aus Stettin und |
„Plagium
...“, ein Prinzenraubstück, übersetzt von Sommer |
1611 „Hansoframeo“
von Hayneccius |
1615 „Comoedia
von der Susanne“ lateinisch und deutsch an zwei Tagen |
1629 „Die
Komödie vom reichen Mann und armen Lazarus“, |
aufgeführt
unter Rektor Arnold in der „Kurfürsten Tafelstube“ |
- Unterbrechung durch den Dreißigjährigen Krieg - |
1650 „Die
Schöne Tragi-Komoedien von krieg und friede“ unter Rektor Arnold |
auf
dem Rathaus an vier Tagen im Juli - anlässlich der Feier auf das Kriegsende |
1657-1670 Der nächste
Rektor, Johann Vogelhaupt aus Scheibenberg, reformiert die Schulbühne |
angemessen
dem Verständnis der Schüler. |
1675 gleichzeitig
mit Freiberg: „Christus patiens“ von
Hugo Grotius, |
„einem
Wegebahner des realistischen Zeitalters“ |
1677 gleichzeitig
mit Freiberg: „Exercitus creaturum Dei“
von Amos Comenius und ein |
Auferstehungsdrama
von Konstantin Dedekind |
aus
dessen „neugeistlichen Schauspielen“ von 1670 |
1681 „Judith
und Holofernes“, ein leidenschaftliches Barockstück von K. Dedekind |
1682 „Annabergs
Gründung“ |
Bis
1699 inszeniert Rektor Stübel die Schuldramen. Er bevorzugt Stoffe |
aus der heimatlichen und
vaterländischen Geschichte. |
1684 „Die
Belagerung Wiens durch die Türken“ |
Die
Aufführung erfolgt nur ein Jahr nach jenem politischen Ereignis. |
1685 „Luthers
Verhandlung mit Cajetan und der Reichstag zu Worms“ |
1686 „Die
Pariser Bluthochzeit“ |
1689 „Die
Pulververschwörung zu London“ |
1698 „Andria“
von Terenz und |
„Heinrichs III. König zu Polen
Wahl und Flucht“ |
Aufführung
ein Jahr nach der Besteigung des polnischen Thrones durch August dem Starken; |
1734 „Tartüff“ von Moliere |
1735 „Geizhals“ von Moliere |
1736 „Der
eingebildete Kranke“ von Moliere |
1737 „Scapins
lustige Streiche“ von Moliere |
1750 „Operettgen“
von Gellert, dem Kantor Krause eine „allerfeinste Komposition“ beisteuert |
Repertoire gegen Ende des 18. Jahrhunderts: |
Gottsched, Holberg, Iffland,
Kotzebue, Lafontaine, Lessing |
1808 “Die
verwandelten Weiber”; letzte Schulaufführung |
Buchholz
|
1604 ein
Spiel durch Kirchensänger |
1611 Schulkomödien |
1697 Schulkomödien |
Chemnitz
|
1538 erste
überlieferte Aufführung einer „geistliche Komödie“ unter dem Schulmeister |
auf
dem Markt „zur Erhebung und Erötzung der Schüler“ |
ab 1603 Bis zum
Ende des 17. Jahrunderts – unterbrochen durch den Dreißigjährigen Krieg - |
fand
fast alljährlich je eine Aufführung statt |
Der
Lehrer Martin Heinecke (Hayneccius) wirkte als Bühnenautor, |
übersetzte
Plautus und entnahm Stoffe aus dem
Alltagsleben |
Im 18. Jahrhundert gab es weniger Aufführungen als
davor, nur aller zwei bis vier Jahre und seltener. |
1717 „Der
niederländische Bauer Philipps des Guten“ (81 Personen) von Christian
Weise und |
„Masaniello“
(30 Personen und Chor mit 12 Personen) von
Christian Weise und |
einem
Zwischenspiel mit allegorischen
Personen unter Rektor Müller im Gewandhaus |
Repertoire im 18. Jahrhundert |
eine
lateinische Fassung des Prinzenraubes; |
|
Weise: „Isaaks Aufopferung“,
„Der baurische Mecchiavell“, „Der keusche Joseph“, |
„Der
curieuse Möbelmacher“, „Der verfolgte David“, „der politische Quacksalber“, |
„Timon
der Menschenfeind“, „Der gestürzte Markgraf von Aucre“ mit lustigem |
Nachspiel
„Von der triumphierenden Keuschheit“, „Die unvermutete Heirat“; |
|
Lessing: „Minna von
Barnhelm“ mit Nachspiel „Die unvermutete
Wiederkunft“; |
Diderot:
„Der Hausvater“ mit Nachspiel „Der
Naturaliensammler“ |
Freiberg (Die Seitenangaben am Zeilenende
beziehen sich auf Passagen aus der |
GESCHICHTE
DER SCHAUSPIELKUNST IN FREIBERG von Walther Herrmann) |
1538 ein
Stück von Georg Fabricius, einem Freund Agricolas |
Ab
da gab es reglmäßig Schuldramen, eine große Zahl antiker und deutscher
Komödien. |
Georg
Fabricius war Konrektor in Freiberg [S.540] |
1545 Beginn
der Blütezeit unter Rektor Appel (Appeles), einem Schüler Melanchtons |
„Adelphi“
von Terenz und andere, auch deutsche
Dramen |
Valentinus
Apelles aus Guben, ab 1545 Rektor in Freiberg, |
(„Er
pflegte besonders die Exercitia Poetica, Rhetorica, Logica und Physica.“) [S.540] |
|
1549 – 1702 Aufzeichnungen über Schulkomödie in
Freibergs Ratsprotokollen [S.540] |
1550 „Der Drucker Wolf Meyerpeck machte Zwickau zum Ort des
Schauspieldrucks, |
bis
er 1550 seine Druckerei nach Freiberg verlegte. [S.539] |
1553 5. Juli Meldung betreffs Bitte um eine Gabe:
„ Schulmeister, die knaben, so da spielen.“
[S.540] |
1557 „Lustspiel von
Isaak“ unter dem Tertius
Frankenberger [S.541] |
1568 Fastnacht „3 fl. 9 gr. dem H. Magistro Valentino,
Rectori in der schulen, von der Comedien zu agiren.“ |
[S.540] |
1569 „Adelphi“
von Terenz [S.540] |
1570 „5 fl. 15
gr. Magistro Valentino Appeln, Rectori, wegen der Comedia Terentio phormionis |
zu recitiren.” |
6. Febr. „Valentinus
Appel ... will auch eine Comediam agiren, es sollen Erstlich die grossen agiren
, dornach auch die Kleinen, uff welche tag aber, das will man ime
anzeigen. [S.540] |
1571 Fastnacht „Komödie
vom verlorenen Sohn“ in deutsch von und unter Valentinus Apelles [S.541] |
1572 „5 fl. 15 gr. dem Herrn
Magistro Valentino appeln, rectori, von der Comendien |
Terenzii Eunuchi den 21. febr. aufm rathause recitirt. - |
1
fl. 1 gr. vor metth, wein und bier den kleinen Knaben.“ [S.540] |
1573 „Susanna
und die zwei falschen Richter“ |
„5 fl. 15 gr.
Magistro Valentino appel von einer deutschen Comedia von der Sosanna |
und den zweien
falschen richtern, den Dinstag nach esto mihi auffm rathaus recitiren lassen. |
1 fl. 2 gr. vor
7½ K.wein, so dorzu geholet worden.“ |
1575 14. Febr. „Comedia
agiren: sollen uff den negsten Dorn den 17. Februarii agiren.“ |
eine Komödie von
Terenz auf dem Rathaus [S.540] |
1576 „Andria“ von Terenz, deutsche Einleitung von Appel |
Ausgaben: „8 gr.
den kleinen Knaben zue pretzeln“ [S.540] |
1577 „Phormio“ von Terenz, deutsche Einleitung von Appel |
21. Febr. „19. gr. vor pretzeln und bir denen kleinen Knaben, so in der Comedien gewesen in der Comissionsstube.“ [S.540] |
1578 27. März „Phormio“
von Terenz [S.540] |
1579 „Der verlorene Sohn“ von Valentinus Apelles [S.542/543] |
(„Bei der
Aufführung des von Apelles gedichteten „Verlorenen Sohnes“ 1579 empfand der |
Petriprediger
Balthasar Pfund, Pondo genannt, dass die Geistlichkeit darin „verachtet“ worden
|
sei. deshalb
unternahm er es, am Schluss seiner nächsten Predigt den Rektor, ohne ihn zu |
nennen, „suis
coloribus zu depingiren » als Alchemisten, Verleumder und Ehebrecher. |
Apelles
verbreitete dagegen lateinische Verse, in denen Pondo als Hanswurst, Saufaus
und |
Faulpelz
bezeichnet wurde. Der Rat gab dem Rektor recht, der Prediger musste Abbitte
tun.“) |
|
1580 „Narrenschul
zur Fastnacht“ von Appel, vermutlich nach Plautus |
„
... abgeteilet auf die 5 Actus in Comödien, am End eines jeden Actus
einzubringen, |
da
sonsten die Fastnachtsnarren ihr Narrenwerk treiben“. [S.538] |
18. Febr. „5 fl. 15 gr. dem H. Valentiono Appeln in der Schulen, von der
Comedien plauti in eunchio. |
5
fl. 5 gr. zur Collation, als die beyde
burgermeister und etzliche Herrn aufn Rathaus fastnacht |
gehalten. 1 fl. 2 gr. vor mett und bretzel den Knaben in der comedien.“ [S.540/541] |
1594 Fastnacht:
Eine Schulkomödie verdrängt andere Spielversuche. |
Ratsprotokoll:
„Es sollten sich nicht andere Narren“ mit untermengen. Dem „Kranich mit |
seiner
Gesellschaft“ wird untersagt, „sich zu Narrenbrauchen zu lassen“. |
1582 28. Febr. Ratsbeschluss:
„Comedien agiren soll man gestatten und man sol den Knechten befehlen, |
sollen sich mit
dommeln, raum und gassen machen, domit die kleinen knaben nicht |
schaden nehmen.“ |
(„Apelles ließ
mehrfach eine Komödie von großen Schülern aufführen und eine von kleinen ... |
Während die
großen Schüler in ihren Kostümen von der Wohnung ins Rathaus gingen, |
zogen die Kleinen
von der Schule heran. Da das Fastnachtsgetümmel die Gassen füllte, |
mussten die
Ratsknechte den Weg bahnen. ... |
“Auf Apelles
folgten die Rektoren Zörler, Hempel und Schellenberg; sie setzten die |
Tradition der
Schulkomödie fort. |
Aus der Schulordnung des Kurfürsten August
geht hervor, dass eine hälfte der Einnahmen |
für arme Schüler,
die andere für schlecht besoldete Lehrer bestimmt war. So hatte diese |
Einrichtung nicht
nur eine erzieherische, sondern auch eine soziale Aufgabe.“) [S.543] |
1582 „Joseph“, lateinische Komödie von Aegidius Hunnis,
Professor aus Wittenberg |
wahrscheinlich
nach der Übertragung von Bartholomaeus Leschke
[S.543] |
1594 „Andria“ von Terenz [S.543] |
1598 „Andria“ von Terenz [S.543] |
(„Im 17.
Jahrhundert verloren der Aufführungen ihre Bindung an die Fastnacht. |
Es wurde zu
Pfingsten, an den Hundstagen oder im Herbst gespielt.“) [S.543] |
1603 „Tobias“
vermutlich von Hans Sachs |
1607 „Plagium
Kaufungense“ von Daniel Cramer, Bearbeitung des Prinzenraubstückes |
durch
den Freiberger poete Laureatus und Chronisten Moller |
1609 Komödie (Plautus oder
Terenz) / „Eunuch“ von Terenz [S.543] |
1615 „Plagium
Kaufungense“ von Daniel Cramer, bearbeitet durch Moller |
Der
Rat lässt ein gegen die Jesuiten gerichtetes Drama von Moller
nicht zu, |
weil Andreas
Möller in diesem Zeitdrama „Die Anabasei Jebusitorum“ |
die damalige
Tätigkeit der Jesuiten in Böhmen kritisch darstellte. [S.544] |
1619 „Hildegardis“
von Nikodemus Frischlin in lateinisch |
lustspielmäßige
Bearbeitung des Genovevastoffes |
„Joseph und
seinVater und seine Brüder“ / vermutlich in der Übersetzung von |
Matthias Hoe von
Hoenegg, Oberhofprediger in Dresden [S.543] |
nach 1620 trat eine Stockung ein [S.
543] |
- Pause von neun Jahren - |
1626 der junge Konrektor
Andreas Möller zum Dichter gekrönt,
verdienter Stadtchronist, |
stellte seine
dichterische Begabung in den Dienst der Schule [S.543] |
1628 Mollers Antrag beim Rat
um Wiederbelebung der Schulkomödie: |
„Nachdem unter
anderen nützlichen Übungen die Dramata und Komödien nicht die geringsten |
sind, dadurch die
studirende Jugend zu löblichen Tugenden und Meidung der Laster, besonders |
aber
zu zierlichen Actionen, frischer Aussprache, Ausbildung des Gedächtnisses und |
Unerschrockenheit,
bei öffentlichen Zusammenkünften zu reden, aufgemuntert wird“, |
so habe er das
Komödienspiel wieder in Gang gebracht. Er bittet, für diesen Zweck |
im Rathaus ein
Theater aufzurichten. |
„Aululonia“
von Plautus / voran stellte Moller einen Akt aus „Britannicus“ von
|
Gilda Sapielns,
fügte lateinische prologe hinzu, nannte das alles „Querlo Euclio“ |
in
den Zwischenakten je ein Akt aus Mollers deutschem Lustspiel “Cleäret“, in der
Art eines |
Satyrspiels,
worin die Bauern in heimischer Mundart sprechen |
am zweiten Tag:
Möllers Lustspiel „Aretino und Eugenia“, die Übersetzung |
eines lateinischen Dramas von Daniel Cramer, „mit
lustigen Szenen und |
inventionibus
vermehret“, in den Pausen Chöre der Musen, Nymphen, |
Bergleute und
Bauern [S.544] |
Ratsrechnung:
„H. Mag. Möller, Conrektor bey der
lateinischen Schulen, hat den 11. und 12. |
Augusti drey Comedien ufn Rath Hause agirdt, dazu hat
Ein Erbar Rath verehrt: 9 R. 14 gr. |
vor 29 Kannen
Wein zu 7 gr. etlichen Vornehmen personen geistlichen und weltlichen, auch |
etlichen böhmen
(Exulanten), so herauf u. in die Rath stube kommen, 4 R. vor bier. 10 R. |
H. Mag. Andreas
Möllern.“ [S.545] |
- Unterbrechung durch den Dreißigjährigen Krieg - |
ab 1632 („Die Möllerschen Aufführungen
bedeuteten einen zweiten Höhepunkt unserer Schuldramatik. |
Drei Jahre später
wurde Sachsen Kriegsschauplatz, und 1632 war für Freiberg das schwerste |
Jahr des
Dreißigjährigen Krieges. Der wallensteinsche General Holck belagerte,
brandschatzte |
und plünderte die
Stadt. Dann folgten eine entsetzliche Hungersnot und die Pest, die ein Drittel |
der Bevölkerung hinraffte. Auch die Dörfer verödeten. Das Schulwesen
verkümmerte, |
es bestand die Gefahr seiner völligen Auflösung. An Theaterspielen war
nicht zu denken. |
Auch nach dem Kriege kam es schwer wieder in Gang.“) [S.545] |
1661 22. Mai Der
Rat erlaubte sechs Leipziger Studenten, auf dem Rathause zu spielen. In dieser
Stadt |
blühte damals die Studentenkomödie, man spielte Vondell und
Scarron. [S.545] |
1672 Wiederaufnahme
der Spiele |
1673 („Noch ein
Vierteljahrhundert nach Kriegsende waren in Freiberg Schülerzahl und Schulzucht |
so gesunken, dass der Rat die Bitte des Rektors Beyer,
öffentliche Schulkomödien abhalten |
zu dürfen,
ablehnte. Das Protokoll vom 26. Mai 1773 Berichtet: „Dem Herrn Rektor wird bei |
itzigen
schwürigen Zeiten die gesuchte Verstattung öffentlicher Comödien alldieweil
daraus |
gar leicht bei
der Jugend Üppigkeit entstehen kann, auch sonst dergleichen an andern Orten |
entstehen kann,
auch sonst dergleichen an andern Orten nicht in Übung gebracht, gänzlich |
abgeschlagen. Was
aber die Privat-Actus, so in der Schule verrichtet werden können, betrifft, |
habe es nachmals
seine vorige Bewandnis. |
Sie durften
demnach stattfinden. Am 30. Juni heißt es: „Rektor bittet, dass die vormals
üblichen Comödien der
Schuljugend in Erwägung des mit sich führenden Nutzens auf gewisse Maße |
verstattet, das
auf eigne Kosten verfertigte Theatrum ins Schulhaus auf etzliche Tage gesetzet, |
wie auch die
Materialien zum Fundament und Fußboden desselbigen vom Rat dargegeben |
werden möchte.“
Da der Superus damit einverstanden ist, stimmet der Rat zu. |
Wir ersehen
daraus, dass vor 1672 bereits wieder innerhalb der Schulfeiern Komödien
gespielt |
worden sind. aber der Rat versagte das rathaus. Einen
Ausweg bietet der weiträumige |
Schulboden in der
Thümerei. Dort konnte ein Schaugerüst aufgebaut werden. Der Rektor |
hatte auch
Kostüme gesammelt. Übrigens benutzte auch das Zwickauer Gymnasium im |
18. Jahrhundert
ein im Schulgebäude errichtetes „Theater“. [...] Mit welcher Aufführung |
die neue Schulbühne eröffnet worden ist, wissen wir nicht.“) [S.545/546] |
1675 2. April gleichzeitig
mit Annaberg: „Christus patiens“ von Hugo Grotius, holländischer Dichter [S.546] |
1677 18. April „Die
zu unserem Schutz, Trutz und Nutz gehaltene siegreiche Auferstehung des
Lebensfürsten |
Christi Jesu,
nach der Invention des sinnreichen Dedekindes“ |
(„Friedrich
Dedekind ist als Verfasser des „Grobianus“ berühmt geworden, einer Zeitsatire,
die |
er als Wittenberger Student veröffentlichte. Später
schrieb er geistliche Dramen, die , ... noch |
ein Jahrhundert
nach ihrer Entstehung aufgeführt wurden.“) |
|
19. April „Die
zwar meisterlich practicirete, endlich übel tractirte politische Treue“ |
Verfasser:
wahrscheinlich Rektor Beyer |
Juni gleichzeitig mit Annaberg:
„Exercitus creaturarum Dei“ von Amos Comenius |
|
20.
Sept. ein „Actus
oratorio dramaticus“ [S.546 ] |
1689 Herbst “Judith
und Holofernes” [S.546 ] |
1690 28.
Jan. Mitteilung des
Konrektors Liebe an den Rat, er habe mit Genehmigung des Superintendenten |
„zwei geistliche Dramata, eines von der gläubigen
Christen ersten Weihnachtsfreude, das |
andere aber von
dem Kindermord Herodis elaboriret“, sie sollen „nächstkünftigen Sonn- und |
Montag, iedesmal
nach Mittage gegen 4 Uhr auf unserm Schul Theatro aufgeführet werden“. |
(„Der Rat aber
beschloß, wegen Ausschreitungen der Schüler keine öffentlichen Aufführungen |
im Schultheater
mehr zuzulassen, so dass die eingeübten Dramen nur vor Lehrern und Schülern |
vorgeführt werden
durften.“) [S.546 ] |
1692 Liebe, inzwischen Rektor,
bat den Rat, die öffentlichen Aufführungen wieder zuzulassen: |
„Über 4 Jahre
sind die theatralischen Exercitia nicht tractiret worden, wann den dieselben
nebst |
denen Exercitiis
peroratoriis ex Cathedra auch ihren besonderen Nutzen haben, den diese |
Stunde noch viel
Studiosi, die vor uns allhier auf dem Theatro agiret, zu rühmen wissen, dessen |
wir gerne
genießen wollten.“ Er bat deswegen, „ein paar erbauliche Comödien auf dem |
Kaufhause agiren zu lassen, weil auf der Schule es
sich nicht mehr schicken will“. |
(„In diesem Jahr
wurde das Spiel wieder aufgenommen.“) [S.546/547] |
1696 16.
Jan. „Sämtliche Studierende
indes Gymnasii oberen Klassen „ baten um die Genehmigung einer |
Geldsammlung unter den Zuschauern zur Bestreitung der
Kosten. Der Rat erlaubte es. [S.547] |
|
1698 Der Rat beschloß, das
Kauhaus nicht mehr für Aufführungen zur Verfügung zu stellen. |
(„Da aber der
Öffentlichkeit die Aufführung nicht verboten wurde, lebte die Schulkomödie fort |
und zog sich
wieder ins Schulhaus zurück. Da der Bodenraum sich als ungeeignet erwiesen |
hatte, wurde auf Kosten der Schüler ein „Theatrum“ im
Auditorium maximum erbaut.“) |
|
Fastnacht „Andrina“ von Terenz [S.547] |
1702 „singende“ Schüler
wollten ein Drama auf dem Rathaus aufführen. [S.547] |
1713 Rektor Samuel Müller
(Mollerus) ließ 1713 ein von ihm verfasstes Drama aus der |
Frühgeschichte Freibergs aufführen. [S.547] |
1743 Ein Spiel anlässlich der
Hundertjahrfeier der schwedischen Belagerung unter Torstenson 1643, |
von Rektor Müller
(Mollerus) verfasst, |
wurde in der
Schule lateinisch aufgeführt, im Kaufhaussaal deutsch wiederholt [S.547/548] |
1749 „Das nach schweren
Kriegen durch einen allgemeinen Frieden erfreute Deutschland“ |
Dieses Festspiel
in vier Akten von Rektor Bidermann wurde |
anlässlich der Hundertjahrfeier des
Westfälischen Friedens aufgeführt. |
Text für 160 Sprechrolle, Musik vom Freiberger
Kantor und Komponisten Friedrich Doles |
im
Anschluß gab es ein gereimtes Schäferspiel |
(„Die Aufführung
dauerte von 16 bis 21 Uhr; sie wurde viermal wiederholt.“) [S.548] |
1763 30. Mai Anlässlich der Beendigung des
Siebenjährigen Krieges durch den Frieden von Hubertusburg: |
„Die Freude über den wieder hergestellten Frieden
vorstellig gemacht von der studierenden |
Jugend in Freiberg“, Festspiel von Rektor Bidermann [S. 549] |
- Ende die Schulaufführungen in Freiberg - |
Joachimsthal im böhmischen Erzgebirge |
1549 „Ajax“
von Sophokles und „Die Wolken“ von
Aristophanes wurden beide in deutsch und das |
zweite dazu auch in griechisch
in der Schule unter Schulmeister Eberhard aufgeführt |
1553 die
erste öffentliche lateinische Komödie |
1563 „Yon“
von Euripides in griechisch |
1568 „Historie
von Adams Fall“ in deutsch in der Kirche |
1581 Mummenschanz
und Aufführungen der Lateinschüler |
Lößnitz
|
1610 „Sodom
in Flammen“ auf dem Markt durch Schüler |
Marienberg
|
1557 „Vom
reichen Mann und armen Lazarus“, das stark sozialkritisches Drama vom dortigen
Lehrer |
Johannes Criginger wurde durch
Lateinschüler auf dem Markt aufgeführt. |
Criginger
stammt aus Joachimsthal. Sein Spiel
stand unter Rebhuhns Einfluß. |
nach 1557 „Tragödie
von Herodes und Johannes dem Täufer“, das zweite Stück Crigingers |
1734 „Drama
musicum“ auf dem Lyceo, komponiert von Friedrich Püschel |
anlässlich der Königskrönung
Augusts III. |
Schneeberg
|
1557 Komödie
unter Direktor Baldauff |
1582 Terenz-Aufführung |
1617 Auf dem
Markt fanden zwei Komödien von Frischlin in lateinisch und deutsch |
unter
Kantor Heinrich Spillner statt. |
|
1625 „Komödie
von Dr. Luthers Beständigkeit in Worms“ |
Zitat
aus Schneebergs Stadtchronik: |
„Sie
sei auf freiem Markt vor Bürgerschaft und volksreicher Versammlung |
mit
herrlichem Ornat und Ceremonien von statten gegangen.“ |
- Unterbrechung durch den Dreißigjährigen Krieg - |
1702 Auf dem
Rathaus gab es vom 27. Februar an durch die ganze Fastnachtswoche |
Aufführungen,
u.a. eine kleine „Opera“ durch Schüler. |
1719 Unterbrechung
der Aufführungsfolge durch einen Stadtbrand |
Alles
Theatergerät ist verbrannt. |
1741 Wiederaufnahme
von Komödien: |
„Jakobs
doppelte Heirat“ von Christian Weise und |
„Der
träumende Bauer vom Hofe Philipps des Guten“ mit einem Nachspiel |
„Der
Säufer“ von Henrici (Picander), Bachs Textdichter |
54
Schüler spielen in den drei Stücken mit. Vorstellungsbeginn: 4 Uhr nachmittags. |
Zwickau
|
1517 Komödie unter Meister
Zenner (frühest erwähnte
Schulkomödie in Sachsen) |
1518 „Eunuchos“
von Terenz und zwei Possen, aufgeführt
durch Lateinschüler unter dem Zwickauer |
Humanisten
Stephan Roth anläßlich der „Fürstenfastnacht“. |
1519 Eine
Komödie durch Bürgersöhne unter Rektor
Georgius Agricola |
1521 “Plutos“
von Aristophanes im Gymnasium unter Georgius Agricola |
einmal
griechisch und einmal lateinisch |
1524 Zum
Michaelisexamen: „entsetzliche Komödien“ unter Rektor Leonhard Nather |
1535 Ab da:
Förderung des Theaterspiels der Schüler durch Plateanus |
1536 „Adelphi“
von Terenz unter Plateanus |
|
1537 „Totengespräche“
von Lukian unter Plateanus und „Susanna“ von Paul Rebhuhn, von 1531 bis
1538 Korrektor in Zwickau.
Die erste Dichtung in deutscher Sprache mit antiker Rhythmik und |
Verskunst unterbricht
wirkungsvoll die Reihe der lateinischen und griechischen Stücke. |
1548 „Susanna“
in einer Neufassung eine Woche vor
Fastnacht |
um 1540 Ein
Drittel der Bühnenstücke wird in deutsch dargeboten. |
1571 Fastnachtskomödie |
1572 Fastnachtskomödie |
1573 Fastnachtskomödie |
1578 „Joseph“
von Bartholomäus Leschke aus Laubau |
1590 Abrechnung
einer Aufführung: Gewand des „Todes“ kostete 10 Groschen und 6 Pfennige |
1595 eine
Komödie von Christoph Stieler aus Schneeberg |
Zwickauer Schüleraufführungen im 16. Jahrhundert |
Repertoire: 64 Stücke,
davon 52 in der Fastenzeit |
11
Stücke aus der Antike: dreimal
„Eunuch“, zweimal „Adelphi“, je einmal |
„Heautontimoroumenos“
(„Selbstpeiniger“) von Terenz, „Plutos“
von Aristophanes, |
„Alkestis“
von Euripides, Plautus fehlt |
22
Stücke gehören der Schulkomödienliteratur an, darunter 16 mit biblischem Stoff |
und
6 aus Legende, Sage oder Geschichte |
Spielorte: Schule,
Rathaus, 1537 und 1577 Tanzhaus, 1581 im Pfarrgarten das Feuerwerk für |
„Sodom
und Gomorrha“, verbunden mit Schießerei und Knalleffekten |
1601 „Die
Komödie vom Samariter“ von Nikodemus Frischlin |
1603 „Tobias“ von Nikodemus Frischlin |
1604 „Abraham
und Isaak“ von Nikodemus Frischlin |
1606 „Abraham
und Isaak“ von Nikodemus Frischlin |
1608 „Joseph“ von Nikodemus Frischlin |
1609 ein
Prinzenraubdrama vom Zwickauer Hans Sommer
zur Fastenzeit |
zwei
Tage in lateinisch und deutsch |
Abrechnung:
Gewand der „Fama“ kostete 1 Gulden und
15 Groschen |
1611 „Hildegordis
Alcestis“ und |
„Eugenia“ |
1619 “Joseph“
von Andres Gasmann aus Rochlitz und |
„Daniel“ von Nikodemus Frischlin |
-
Abbruch
durch den Dreißigjährigen Krieg – |
„Andria“ Terenz 1594 Freiberg |
„Andria“ Terenz 1598 Freiberg |
„Andria“ Terenz 1698 Annaberg |
„Aulularia“ Plautus 1628 Freiberg |
„Die Wolken“ Aristophanes 1549 Joachimsthal |
„Eunuchus“ Terenz 1518 Zwickau |
„Eunuch“ Terenz 1572 Freiberg |
„Eunuch“ Plautus
(?) 1580 Freiberg |
„Eunuch“ Terenz 1581 Annaberg |
„Eunuch“ Terenz 1609 Freiberg |
Komödie Terenz 1575 Freiberg |
Komödie Terenz 1582 Schneeberg |
„Narrenschul zur Fastnacht“
nach Plautus Valentinus Apelles 1580 Freiberg |
„Phormio“ Terenz (Prolog: Apelles) 1570 Freiberg |
„Phormio“ Terenz (Prolog: Apelles) 1577 Freiberg |
„Phormio“ Terenz (Prolog: Apelles) 1578 Freiberg |
„Phormio“ Fischer (nach Terenz) 1587 Annaberg |
„Plutos“ Aristophanes 1521 Zwickau |
„Totengespräche“ Lukian 1537 Zwickau |
„Yon“ Euripides 1563 Joachimsthal |
Biblische Stoffe |
„Abraham und Isaak“ Nikodemus
Frischlin 1604 Zwickau |
„Abraham und Isaak“ Nikodemus
Frischlin 1606 Zwickau |
„actio sacra“ Jagenteuffel 1571 Annaberg |
„Die zu unserem Schutz, Trutz und Nutz gehaltene siegreiche |
Auferstehung des Lebensfürsten Christi Jesu, |
nach der Invention des sinnreichen Dedekindes“ Friedrich Dedekind 1677 Freiberg |
Auferstehungsdrama Friedrich Dedekind 1677 Annaberg |
„Christus patiens“ Hugo
Grotius 1675 Annaberg |
„Christus patiens“ Hugo
Grotius 1675 Freiberg |
“Comoedia in
vitam redenntis” Auferstehungsspiel Heinrich
Müller 1561 Annaberg |
„Die Komödie vom Samariter“ Nikodemus
Frischlin 1601 Zwickau |
„Exercitus creaturum Dei“ Amos
Comenius 1677 Annaberg |
„Exercitus creaturum Dei“ Amos
Comenius 1677 Freiberg |
„Historie von Adams Fall“ 1668 Joachimsthal |
„Jakobs doppelte Heirat“ Christian
Weise 1741 Schneeberg |
„Joseph“ Bartholomaeus
Leschke 1578 Zwickau |
„Joseph“ Aegidius
Hunnis 1582 Freiberg |
„Joseph“ Aegidius
Hunnis 1588 Annaberg |
„Joseph“ Nikodemus
Frischlin 1608 Zwickau |
„Joseph“ Andres
Gassmann 1619 Zwickau |
„Joseph und sein Vater und seine Brüder“ 1619
Freiberg |
„Judith und Holofernes“ Friedrich
Dedekind 1681 Annaberg |
„Judith und Holofernes“ 1689 Freiberg |
„Komödie vom verlorenen Sohn“ Valentinus
Apelles 1571 Freiberg |
„Komödie vom verlorenen Sohn“ Valentinus
Apelles 1579 Freiberg |
„Lustspiel von Isaak“ Tertius
Frankenberger 1557 Freiberg |
„Paulus conversus“ („Pauli
Bekehrung“) Cornelius Schoenaeus 1585 Annaberg |
„Sodom und Gomorrha“ 1581 Zwickau |
„Sodom in Flammen“ 1610
Lößnitz |
„Ein geistlich Spiel von der gottfurchtigen und keuschen |
Frauen Susannen, ganz lustig und furchtbarlich zu lesen“ Paul Rebhuhn 1537 Zwickau |
|
„Susanna“ Neufassung 1548 Zwickau |
„Susanna“ Schön 1585 Annaberg |
„Susanna und die zwei falschen Richter“ 1573 Freiberg |
„Comoedia von der Susanne“ 1615 Annaberg |
„Tobias“ (Hans
Sachs) 1603 Freiberg |
„Tobias“ Nikodemus
Frischlin 1603 Zwickau |
„Tragödie von Herodes und Johannes dem Täufer“ Johannes Criginger nach 1557 Marienberg |
„Vom reichen Mann und armen Lazarus“ Johannes
Criginger 1557 Marienberg |
„Die Komödie vom reichen Mann und armen Lazarus“ 1629 Annaberg |
Weltliche Stoffe |
„Acolaatus“ 1529
geschrieben Wilhelm
Gnaephus 1571 Annaberg |
„Actus oratorio dramaticus“ 1677 Freiberg |
„Almansor“ („Schulteufel“
oder „Schulspiegel“) Martin Hayneccius 1596 Annaberg |
„Annabergs Gründung“ 1682 Annaberg |
„Areteugenia“ („Aretino und Eugenia“) Daniel Cramer 1602 Annaberg |
„Aretino und Eugenia“ Übersetzung
nach D. Cramer Andreas Möller 1628 Freiberg |
„Das nach schweren Kriegen durch einen allgemeinen Frieden |
erfreute Deutschland“ Bidermann 1749 Freiberg |
„Der eingebildete Kranke“ Moliere 1736 Annaberg |
„Der Geizhals“ Moliere 1735 Annaberg |
„Der niederländische Bauer Philipps des Guten“ Christian Weise 1717 Chemnitz |
„Der träumende Bauer vom Hofe Philipps des Guten“ Christian Weise 1741 Schneeberg |
mit dem Nachspiel: „Der Säufer“ Henrici (Picander) |
“Die Belagerung Wiens durch die Türken” 1684 Annaberg |
Fastnachtskomödie 1571 Zwickau |
Fastnachtskomödie 1572 Zwickau |
Fastnachtskomödie 1573 Zwickau |
„Die Freude über den wieder hergestellten Frieden |
vorstellig gemacht von der studierenden Jugend in Freiberg“ Bidermann 1763 Freiberg |
„Die Pariser Bluthochzeit“ 1686 Annaberg |
„Die Pulververschwörung zu London“ 1689 Annaberg |
„Die schöne Tragi-Komoedien von krieg und friede“ 1650
Annaberg |
„Die verwandelten Weiber“ 1808 Annaberg |
„Die zwar meisterlich practicirete, |
endlich übel tractirte politische Treue“ Beyer 1677 Freiberg |
Drama musicum Friedrich Püschel 1734 Marienberg |
Drama zur Frühgeschichte Freibergs Samuel
Müller / Mollerus 1713 Freiberg |
„Eugenia“ 1611 Zwickau |
Festspiel zur Hundertjahrfeier der schwedischen Belagerung Samuel Müller / Mollerus 1743 Freiberg |
„Hansoframeo“ („Hans
Pfriem“) Martin
Hayneccius 1587 Annaberg |
„Hansoframeo“ („Hans
Pfriem“) Martin
Hayneccius 1611 Annaberg |
„Heinrichs III. König zu Polen Wahl und Flucht“ 1698 Annaberg |
„Hekastes“, (eine Fassung
des „Jedermann“) Georg
Macropedius 1569 Annaberg |
„Hildegardis“ (Lustspielfassung
des Genovevastoffes) Nikodemus
Frischlin 1619 Freiberg |
„Hildegordis Alcestis“ 1611 Zwickau |
„Komödie von Dr. Luthers Beständigkeit in Worms“ 1625 Schneeberg |
Komödie Baldauff 1557 Schneeberg |
Komödie Christoph Stieler 1595 Schneeberg |
Komödien Nikodemus Frischlin 1617 Schneeberg |
„Julius Cäsar“ Nikodemus
Frischlin 1589 Annaberg |
„Luthers Verhandlungen mit Cajetan und der Reichstag zu Worms“ 1685 Annaberg |
„Masaniello“ Christian
Weise 1717 Chemnitz |
Opera 1702 Schneeberg |
Operettgen C. F. Gellert 1750 Annaberg |
„Pammachius“ Thomas
Kirchmayer 1572 Annaberg |
„Phasma“ Drama gegen Zwingli,
Karlstadt, Triester Konzil Nikodemus
Frischlin 1593 Annaberg |
„Plagium Kaufungense“ Prinzenraubstück,
übersetzt Hans Sommer 1602 Annaberg |
„Plagium Kaufungense“ Prinzenraubstück
Daniel
Cramer (Möller) 1607 Freiberg |
Prinzenraubdrama Hans Sommer 1609 Zwickau |
„Plagium Kaufungense“ Prinzenraubstück Daniel Cramer
(Möller) 1615 Freiberg |
„Scapins lustige Streiche“ Moliere 1737 Annaberg |
|
„Tartüff“ Moliere 1734 Annaberg |
Nachtrag |
zu Annaberg Repertoire
gegen Ende des 18. Jahrhunderts: |
Gottsched, Holberg, Iffland,
Kotzebue, Lafontaine, Lessing |
zu Chemnitz Repertoire im
18. Jahrhundert: |
|
Weise: „Isaaks Aufopferung“,
„Der baurische Mecchiavell“, „Der keusche Joseph“, |
„Der
curieuse Möbelmacher“, „Der verfolgte David“, „der politische Quacksalber“, |
„Timon
der Menschenfeind“, „Der gestürzte Markgraf von Aucre“ mit lustigem |
Nachspiel
„Von der triumphierenden Keuschheit“, „Die unvermutete Heirat“ |
Lessing:
„Minna von Barnhelm“ mit Nachspiel „Die
unvermutete Wiederkunft“ |
Diderot:
„Der Hausvater“ mit Nachspiel „Der
Naturaliensammler“ |
zu Zwickau Repertoire im
16. Jahrhundert: |
64 Stücke, davon 52 in der
Fastenzeit |
11 Stücke aus der Antike: dreimal „Eunuch“, zweimal „Adelphi“, je einmal „Heautontimoroumenos“ („Selbstpeiniger“) von Terenz, „Plutos“ von Aristophanes, „Alkestis“ von Euripides, Plautus fehlt |
22 Stücke gehören der
Schulkomödienliteratur an, |
darunter 16 mit biblischem Stoff |
und 6 aus Legende, Sage oder
Geschichte |
Autoren
der Schulkomödie im Erzgebirge
|
Apelles, Valentinus
|
„Komödie vom
verlorenen Sohn“ 1571 Freiberg |
Prolog zu „Andria“ von Terenz 1576 Freiberg |
Prolog zu „Phormio“ von Terenz 1577 Freiberg |
„Komödie vom verlorenen Sohn“ 1579 Freiberg |
„Narrenschul zur Fastnacht“ nach
Plautus 1580 Freiberg |
Baldauff
|
Komödie 1557 Schneeberg |
Beyer
|
„Die zwar meisterlich practicirete, endlich übel tractirte politische
Treue“ 1677 Freiberg |
Bidermann
|
„Das nach schweren Kriegen durch einen allgemeinen Frieden |
erfreute Deutschland“ Festspiel:
100 Jahre westfälischer Frieden 1749 Freiberg |
„Die Freude über den wieder hergestellten Frieden |
vorstellig gemacht von der studierenden Jugend in Freiberg“ 1763 Freiberg |
Comenius,
Amos |
„Exercitus creaturum Dei“ 1677
Annaberg |
„Exercitus creaturum Dei“ 1677 Freiberg |
Cramer, Daniel |
„Areteugenia“ („Aretino
und Eugenia“) 1602 Annaberg |
„Plagium Kaufungense“ Prinzenraubstück, Bearbeitung von Möller 1607 Freiberg |
„Plagium Kaufungense“ Prinzenraubstück, Bearbeitung von Möller 1615 Freiberg |
„Aretino und Eugenia“ Übersetzung
durch Andreas Möller 1628 Freiberg |
Criginger, Johannes |
„Vom reichen Mann und armen Lazarus“ 1557
Marienberg |
„Tragödie von Herodes und Johannes dem Täufer“ nach
1557 Marienberg |
Dedekind, Konstantin
|
„Die zu unserem Schutz, Trutz und Nutz gehaltene siegreiche
Auferstehung |
des Lebensfürsten Christi Jesu, nach der Invention des sinnreichen
Dedekindes“ 1677 Freiberg |
Auferstehungsdrama 1677 Annaberg |
„Judith und
Holofernes“ 1681 Annaberg |
Fischer
|
„Phormio“ nach
Terenz 1587 Annaberg |
Frischlin, Nikodemus
|
„Julius Cäsar“ 1589 Annaberg |
„Phasma“ Propaganda-Drama
gegen Zwingli, Karlstadt und das Konzil zu Triest 1593 Annaberg |
„Die Komödie vom Samariter“ 1601 Zwickau |
„Tobias“ 1603 Zwickau |
„Abraham und Isaak“ 1604 Zwickau |
„Abraham und Isaak“ 1606 Zwickau |
„Joseph” 1608 Zwickau |
Komödien 1617 Schneeberg |
„Hildegardis“ Lustspielfassung
des Genovevastoffes 1619 Freiberg |
Gassmann, Andreas |
„Joseph“ 1691 Zwickau |
Gnaephus, Wilhelm |
„Acolaatus“ 1529 geschrieben 1571 Annaberg |
Grotius, Hugo |
„Christus patiens“ 1675 Annaberg |
„Christus patiens“ 1675 Freiberg |
Hayneccius, Martin |
„Hansoframeo“ („Hans
Pfriem“) 1587 Annaberg |
„Almansor“ („Schulteufel“
oder „Schulspiegel“) 1596 Annaberg |
„Hansoframeo“ („Hans
Pfriem“) 1611 Annaberg |
Hunnius, Aegidius |
„Joseph“ 1582 Freiberg |
„Joseph“ 1588 Annaberg |
Jagenteuffel
|
„actio sacra“ 1571 Annaberg |
Kirchmayer, Thomas |
„Pammachius“ 1572 Annaberg |
Leschke, Bartholomaeus |
„Joseph“ 1578 Zwickau |
Macropedius, Georg |
„Hekastes“, eine
Fassung des „Jedermann“ 1569 Annaberg |
Müller, Heinrich
|
“Comoedia in vitam redenntis” Auferstehungsspiel 1561 Annaberg |
Müller, Samuel / Mollerus |
Drama
zur Frühgeschichte Freibergs 1713 Freiberg |
Festspiel zur Hundertjahrfeier der schwedischen
Belagerung 1734 Freiberg |
Picander, Henrici |
„Der Säufer“ Nachspiel zu „Der träumende Bauer ...
“ von Christian Weise 1741 Schneeberg |
Püschel, Friedrich |
Drama musicum 1734 Marienberg |
|
Rebhuhn, Paul |
„Ein geistlich Spiel von der gottfurchtigen und keuschen |
Frauen Susannen, ganz lustig und furchtbarlich zu lesen“ 1537 Zwickau |
Schoenius, Cornelius |
„Paulus conversus“ („Pauli
Bekehrung“) 1585 Annaberg |
Schön
|
„Susanna“ 1585 Annaberg |
Sommer, Hans |
„Plagium Kaufungense“ Prinzenraubstück,
übersetzt 1602 Annaberg |
Prinzenraubdrama 1609 Zwickau |
Stieler, Christoph
|
Komödie 1595 Zwickau |
Weise, Christian |
„Masaniello“ 1717 Chemnitz |
„Der niederländische Bauer Philipps des Guten“ 1717 Chemnitz |
„Jakobs doppelte Heirat“ 1741 Schneeberg |
„Der träumende Bauer vom Hofe
Philipps des Guten“ 1741 Schneeberg |
„Isaaks Aufopferung“, „Der
baurische Mecchiavell“, „Der keusche
Joseph“, |
„Der curieuse Möbelmacher“, „Der verfolgte David“, „der politische Quacksalber“, |
„Timon der Menschenfeind“, „Der
gestürzte Markgraf von Aucre“ mit
Nachspiel: |
„Von der triumphierenden Keuschheit“, „Die unvermutete Heirat“ 18. Jh. Chemnitz |
Ohne Angabe der Autoren |
„Annabergs Gründung“ 1682 Annaberg |
„Comoedia von der Susanne“ 1615 Annaberg |
“Die Belagerung Wiens durch die Türken” 1684 Annaberg |
„Die Komödie vom reichen Mann und armen Lazarus“ 1629 Annaberg |
„Die Pariser Bluthochzeit“ 1686 Annaberg |
„Die Pulververschwörung zu London“ 1689 Annaberg |
„Die schöne Tragi-Komoedien von krieg und friede“ 1650
Annaberg |
„Die verwandelten Weiber“ 1808 Annaberg |
„Eugenia“ 1611 Zwickau |
„Heinrichs III. König zu Polen
Wahl und Flucht“ 1698 Annaberg |
„Hildegordis Alcestis“ 1611 Zwickau |
„Historie von Adams Fall“ 1668 Joachimsthal |
„Komödie von Dr. Luthers Beständigkeit in Worms“ 1625 Schneeberg |
„Lustspiel von Isaak“ 1557 Freiberg |
„Luthers Verhandlungen mit
Cajetan und der Reichstag zu Worms“ 1685 Annaberg |
„Sodom und Gomorrha“ 1581 Zwickau |
„Sodom in Flammen“ 1610
Lößnitz |
„Susanna“ Neufassung 1548 Zwickau |
„Susanna und die zwei falschen Richter“ 1573 Freiberg |
Spieler, Spielleiter, Spielstätten der Schulkomödie im
Erzgebirge |
Annaberg
|
1540 Spiel in
der verlassenen Kirche des ehemaligen Franziskanerklosters |
1561 auf
dem Markt das Auferstehungsspiel „Comoedia in vitam redenntis“ von
Heinrich Müller |
1562 Von
diesem Jahr an finden die Spiele im Rathaus statt. |
1571 „actio sacra“ des Superintendenten
Jagenteuffel |
1572 „Pammachus“
wird durch
die Lateinschule aufgeführt |
1580 Aufführung
in
einem Privathaus anlässlich einer Hochzeit |
1587 „Phormio“
vom Annaberger
Konrektor Fischer |
1629 „Die
Komödie vom reichen Mann und armen Lazarus“, |
aufgeführt
unter
Rektor Arnold in der „Kurfürsten Tafelstube“ |
1650 „Die
Schöne Tragi-Komoedien von krieg und friede“ unter Rektor Arnold auf
dem Rathaus |
1657-1670 Der
nächste Rektor, Johann Vogelhaupt aus Scheibenberg, reformiert die Schulbühne |
angemessen
dem Verständnis der Schüler |
1682 – 1699 Rektor
Stübel bevorzugt Schuldramen |
aus der heimatlichen und
vaterländischen Geschichte. |
Chemnitz
|
1538 Erste
überlieferte Aufführung einer „geistliche Komödie“ unter dem Schulmeister |
auf
dem Markt „zur Erhebung und Erötzung der Schüler“ |
ab 1603 Der
Lehrer Martin Heinecke (Hayneccius) wirkte als Bühnenautor, |
übersetzte
Plautus und entnahm Stoffe aus dem
Alltagsleben |
1717 Zwischenspiel mit allegorischen Personen unter Rektor Müller im Gewandhaus |
Freiberg
|
1545 Blütezeit
unter Rektor Appel (Appeles), einem Schüler Melanchtons |
|
1576 „Andria“
von Terenz, deutsche Einleitung von Appel |
1577 „Phormio“
von Terenz, deutsche Einleitung von Appel |
1580 „Narrenschul
zur Fastnacht“ von Appel, vermutlich nach Plautus |
1607 „Plagium
Kaufungense“ von Daniel Cramer, Bearbeitung des Prinzenraubstückes |
durch
den Freiberger poete Laureatus und Chronisten Moller |
1615 „Plagium
Kaufungense“ von Daniel Cramer, bearbeitet durch Moller |
Der
Rat lässt ein gegen die Jesuiten gerichtetes Drama von Moller
nicht zu. |
1628 „Aululonia“
von Plautus mit einem Lustspiel von
Moller im Zwischenakt, |
worin
die Bauern in heimischer Mundart sprechen |
|
Joachimsthal im
böhmischen Erzgebirge |
1549 „Ajax“
von Sophokles und „Die Wolken“ von
Aristophanes in deutsch und in
griechisch, |
beide
Aufführungen in der Schule unter Schulmeister Eberhard |
1668 „Historie
von Adams Fall“ in deutsch in
der Kirche |
1581 Mummenschanz
und Aufführungen der Lateinschüler |
Lößnitz
|
1610 „Sodom
in Flammen“ auf dem Markt durch Schüler |
Marienberg
|
1557 „Vom
reichen Mann und armen Lazarus“, vom dortigen Lehrer Johannes Criginger |
durch
Lateinschüler auf dem Markt aufgeführt. |
Criginger
stammt aus Joachimsthal und hatte dort in der Jugend den Aufstand der |
Bergleute
von 1525 miterlebt. Sein Spiel stand unter Rebhuhns Einfluß |
nach 1557 „Tragödie
von Herodes und Johannes dem Täufer“, das zweite Stück Crigingers |
Schneeberg
|
1557 Komödie
unter
Direktor Baldauff |
1617 Zwei Komödien
von Frischlin in lateinisch und deutsch |
auf dem Markt unter Kantor
Heinrich Spillner |
|
1625 „Komödie
von Dr. Luthers Beständigkeit in Worms“ / Zitat aus Schneebergs Stadtchronik: |
„Sie
sei
auf freiem Markt vor Bürgerschaft und volksreicher Versammlung |
mit
herrlichem Ornat und Ceremonien von statten gegangen.“ |
1702 auf dem Rathaus ... durch die ganze Fastnachtswoche eine
kleine „Opera“ durch Schüler |
1741 54
Schüler spielen in drei Stücken mit. Vorstellungsbeginn: 4 Uhr nachmittags |
Zwickau
|
1517 Komödie
unter
Meister Zenner |
1518 „Eunuchos“
von Terenz und zwei Possen |
durch
Lateinschüler unter dem Zwickauer Humanisten Stephan Roth |
1519 Eine Komödie durch Bürgersöhne unter Rektor Georgius
Agricola |
1521 “Plutos“
von Aristophanes im Gymnasium unter Georgius Agricola |
|
1524 zu
Michaelisexamen: „entsetzliche Komödien“ unter Rektor Leonhard Nather |
1535 ab
da: Förderung des Theaterspiels der Schüler durch Plateanus |
1536 „Adelphi“
von Terenz unter Plateanus |
|
1537 „Totengespräche“
von Lukian unter Plateanus und |
„Susanna“
von Paul Rebhuhn, von 1531 bis 1538 Korrektor in Zwickau |
Spielorte: Schule, Rathaus, 1537 und 1577
Tanzhaus, |
1581 im Pfarrgarten das
Feuerwerk für „Sodom und Gomorrha“ |
Gregoriusfeste im Erzgebirge |
Annaberg |
1512 bis 1824 nachweisbar |
u.a. (ohne Datum): vormittags ein Lustspiel oder
eine „kleine Oper“ |
nachmittags
ein Maskenumzug mit „Janitscharenmusik“ |
Buchholz |
1697 Auf dem
Rathaussaal spielen Knaben ein Theaterstück. |
Chemnitz |
bis 1829 Umzüge |
Grünhain |
1520 Am Gregoriusfelsen findet ein „Josephspiel“ statt. Zu den Masken gehören: |
Knappen, Bergleute, Bauern,
Tiroler, Mönche, Holzweibel und am Schluß die „Schmierfinken“. |
Freiberg |
1582 Erste Notiz zu einem Gregoriusumzug,
mit dem Vermerk: „wie vor alters“ |
1648 Wiederbelebung
nach dem Dreißigjährigen Krieg |
Masken: Soldaten, Mars mit Gefolge, Athene und die 7 Künste,
Apollo und die 9 Musen, Flora mit
Nymphen, die 4 Tugenden |
- Von 1649 bis 1709 sind gedruckte Programme erhalten.
- |
1651 Das
gedruckte Programm beginnt mit der Formel „Glück zu“. |
1652 Von diesem Jahr an wird jeder
Festzug unter ein bestimmtes Motto gestellt. |
Häufig erscheinen Allegorien
wie: Krieg, Hunger und Pest |
oder Sagengestalten wie: Bacchus
mit Satyrn, Charon, Parzen, Pan und Schäfer |
1654 Ab da fährt regelmäßig eine
„Jungfrau“ mit - wie alle Rollen von einem Knaben gespielt |
1655 Den
Festzug flankiert ein dramatisches Spiel, ein „Actus“ aus der Freiberger Geschichte: |
Kurfürst Friedrich verlangt die Huldigung der Stadt,
droht mit Hinrichtung des Bürgermeisters Walter von Mohlsdorf und die
Ratsherren erscheinen mit einem Sterbehemd im Arm und erreichen das Nachgeben
des Fürsten. |
1656 und 1669 In den
Festspielen kommt das Motto „Glück zu“ vor. |
1663 500-Jahr-Feier: Darstellung der Sage vom Fuhrmann, der das
erste Silber entdeckte und damit den Anstoß zur Gründung
Freibergs gab. |
1674 Die
Maskerade wird unter das Motto Bergbau gestellt. Das Titelblatt des Programmhefte eröff- net mit „Glück auf“, die
Lehrer nennen sich „Steiger und Hauer uff des Heiligen Geistes Zuge“, |
sie wollen „Neues Gegänge
ausgehen“, das heißt neue Schüler aufnehmen. |
1676 Erstmals
wird das „Glückauf“ komponiert. |
Masken
u.a.: zwei Bergenien und „eine Freybergische Berg-Nymphe“ |
1681 Der
Umzug enthält politische Anspielungen auf den Raub Straßburgs durch Ludwig XIV
und |
auf den Türkenkrieg. Mars tritt als Lenker der Geschichte
auf - im gleichen Jahr jener historischen Ereignisse. |
1683 Aufführung
von „Herkules am Scheidewege“ |
1685 Musikalischer
Streit zwischen Apollo und Pan; Unter den Lobgesängen auf die Musik ist auch ein Lied der Bergleute |
1689 „Das
betrübte und getröstete Deutschland“: Anläßlich
der Verwüstung der Pfalz |
ruft Germania gemeinsam mit
Kaiser und Kurfürsten die Deutschen zur Einigkeit auf. |
1690 In
einem Bauernspiel hat ein Bauer aus den vier Jahreszeiten seine Liebste zu
wählen, er wählt spaßiger
weise den Winter, „weil da die Kirmsen sind“. |
1696 Als
zeitgemäßes Thema wird gespottet über den „Galant homme“ und das „a´la-mode“-Wesen. |
1701 und 1702 zeitgemäße
Themen |
1711 Der Rat
verbietet die dramatischen Darstellungen auf den Straßen wegen wiederholter
Aus- schreitungen,
z.B. des Abfeuerns von Schüssen durch Schüler. |
Da der Rat bereits das Weihnachtsspielen den
Bergleuten verboten hatte, konterten diese mit den Privilegien der Schüler zum
Gregoriusfest. Statt dem nachzugeben, beschneidet der Rat auch die Freiheiten der Schüler: Künftig
müssen sie - zwar noch in Verkleideung - im Umzug schweigen. Nur der Chor darf
singen. Die Aufmerksamkeit des Publikums darf allein durch das Fahnenschwingen
auf die Veranstaltung gelenkt werden. |
1803 Auch
das Fahnenschwingen wird eingestellt. |
Das Dresdener Oberkonsistorium will den Gregoriusumzug
ganz abschaffen. Gegen die Ein-stellung des Gregoriusfestes auf den Dörfern,
wie Bieberstein, Bräunsdorf, Erbisdorf, Hals- brücke, Oberschöna, und
Weissenborn wehrt sich der Superintendent: „Der Landmann rechne zuviel auf das
Vergnügen, welches der Gregoriusumzug ihm und seinen Kindern verschafft.“ |
ohne Datum Jährliche
Einnahmen beim Freiberger Gregoriusfest: Gymnasium - ca. 160 Taler |
Volksschule „Eusebia“ aus der
Bergmannsvorstadt - ca. 36 Taler |
Schneeberg
|
1789 Eine
„Acta“ vebietet zum Gregoriusfest das „Tragen von Masken und Larven,
liederliche |
Verkleidung“, die Darstellung von „Hanswurst,
Essenkehrer und Schulmeister“, |
„komödien-ähnliche Aufzüge auf dem Markt oder sonst in
der Stadt und das Aufstellen |
der dazugehörigen Schranken“. Ein Lehrer klagte, die
ganze Stadt befände sich |
„in zügelloser Freiheit“. |
Chronologische Übersicht zur Schulkomödie im Erzgebirge |
A - antikes, B - biblisches, W
- weltliches Stück; G - Gregoriusfest; ‚ ... ‚ -
Titel, kursiv - Autor |
Jahr Annaberg Freiberg Schneeberg Zwickau |
1512 G in Folge |
1518 A ‚Eunuchus’ |
1521 A |
... |
1536 A ‚Adelphoe’ |
1537 A / B
‚Susanna’ |
… |
1545 A
‚Adelphoe’ |
1548 B
‚Susanna’ |
… |
1557 B
‚Isaak“ W |
1561 B |
… |
1569 W A
‚Adelphoe’ |
1570 A
‚Phormio’ |
1571 B / W B W |
1572 W A
‚Eunuchus’ W |
1573 B
‚Susanna’ W |
1575 A |
1577 A
‚Phormio’ |
1578 A
‚Phormio’ B ‚Joseph’ |
1579 B |
1580 A / A
‚Eunuchus’ |
1581 A ‚Eunuchus’ B |
1582 G „wie vor alters“ A |
B ‚Joseph’ Hunnis |
1585 B / B ‚Susanna’ |
1587 A ‚Phormio’ / W Hayneccius |
1588 B ‚Joseph’ Hunnis |
1589 W Frischlin |
1593 W Frischlin |
1594 A ‚Andria’ |
1595 W |
1596 W Hayneccius |
1598 A ‚Andria’ |
Jahr Annaberg Freiberg Schneeberg Zwickau |
1601 B Frischlin |
1602 W‚Prinzenraub’/ W Cramer |
1603 B ‚Tobias“ B ‚Tobias“ Frischlin |
1604 B ‚Isaak“
Frischlin |
1606 B ‚Isaak“
Frischlin |
1607 W‚Prinzenraub’ Cramer |
1608 B ‚Joseph’ Frischlin |
1609 A ‚Eunuchus’ W‚Prinzenraub’ |
1611 W Hayneccius W / W |
1615 B ‚Susanna’ W ‚Prinzenraub’ Cramer |
1617 W Frischlin |
1619 B ‚Joseph’ / W Frischlin B ‚Joseph’ |
... |
1625 W |
1628 A / W Cramer |
1629 B |
Dreißigjähriger Krieg – ab 1631 auch in Kursachsen |
1648 G |
1650 W |
1651 G |
1652 G |
1654 G |
1655 G |
1656 G |
1663 G |
|
1669 G |
1674 G |
1675 B Grotius B Grotius |
1676 G |
1677 B Dedekind / B Comenius BDedek. /BComen./
W/W |
|
1681 B Dedekind G |
1682 W |
1683 G |
1684 W |
1685 W G |
1686 W |
1689 W B G |
1690 G |
1696 G |
1698 A ‚Andria’ / W |
Jahr Annaberg Freiberg Schneeberg Zwickau |
1701 G |
1702 G W |
... |
1711 G Verbot der Dramen |
1713 W |
... |
... |
1734 W Moliere |
1735 W Moliere |
1736 W Moliere |
1737 W Moliere |
1741 B Weise / W Weise |
1743 W |
1749 W |
1750 W |
Siebenjähriger Krieg |
1763 W |
... |
... |
1789 G Verbot der Dramen |
... |
--- |
... |
1803 G eingestellt |
1808 W |
... |
1824 G eingestellt |
© Horst Flechsig, 2002