Horst Flechsig

Die Schulkomödie als Medium kommunaler Repräsentation

 Daten zu schulischen Darbietungen im Erzgebirge vom 16. bis zum 19. Jahrhundert

 

„Das Schuldrama, bestimmt von Humanismus und Reformation, war überall in Deutschland zu finden. Brennpunkte aber waren die Schweiz und Sachsen. In keiner anderen Landschaft war es so allgemein verbreitet wie bei uns.“1 Unter „bei uns“ ist das Herzogtum, ab 1547 das Kurfürstentum Sachsen aus der Perspektive von Walther Herrmann, dem Verfasser der GESCHICHTE DER SCHAUSPIELKUNST IN FREIBERG zu verstehen. Diese Publikation von 1960 enthält ein faktenreiches Kapitel zur Schulkomödie in der einstigen Metropole des Silberbergbaus im Erzgebirge.2 Bestätigt und ergänzt werden Zeugnisse zu Freiberg und darüber hinaus zum Erzgebirge insgesamt durch eine leider unveröffentlichte Arbeit von Dr. phil. Siegfried Sieber (1885 - 1977) aus Aue/Sachsen.3 Neben zahlreichen Publikationen zur Heimatkunde und Bergbaugeschichte verfaßte er eine Abhandlung zum Thema „Das Volksschauspiel im Erzgebirge bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts“. Hiervon gibt es nur zwei handschriftliche Exemplare aus seinem Nachlaß im Archiv der „Traditionsstätte Erzbergbau Aue“.4  Siegfried Sieber verstarb vor Abschluß dieser Manuskripte. Darin fehlen noch weitestgehend die Quellenhinweise. Dennoch, von der Seriosität seiner Ausführungen kann man sich am Beispiel Freibergs dank Walter Herrmanns Theatergeschichte überzeugen.

Auf den folgenden Seiten sollen die von S. Sieber gesammelten Fakten zur Schulkomödie im Erzgebirge zunächst einmal vorgestellt und damit der theaterwissenschaftlichen Forschung zur Verfügung gestellt werden. Es handelt sich hierbei also um eine reine Dokumentation.

Aus der beiliegenden Chronologie aus dem Erzgebirge wird der Themen- und damit der Funktionswandel der Schulkomödie ersichtlich. Entsprach die anfängliche Häufung antiker Komödien dem ursprünglichen Anliegen der Humanisten, die Schüler im Umgang mit Latein und auch Altgriechisch zu üben,5 so wird angesichts der Häufung biblischer Dramen seit der Mitte des 16. Jahrhunderts das Bemühen der Reformatoren deutlich, die Schuljugend in der „reinen Lehre“ zu festigen.6 Hinzu kamen reformations-polemische Stücke.7 Neben dem sprachlichen und konfessionellen Lernen wurden per Schulkomödie auch die pädagogischen Möglichkeiten des sozialen Rollenspiels genutzt.8 Luther betonte in einer seiner Tischreden gerade diesen Aspekt, „daß in Komödien, fein künstlerisch erdichtet, abgemalt und fürgestellet werden solche Personen, dadurch die Leute unterrichtet und ein jeglicher seines Amts und Standes erinnert und vermahnet werde“.9

Jene Aufführungen erschöpften sich nicht der schulinternen Funktion des Übens und Belehrens, sondern beinhalteten auch eine externe Funktion, die der Präsentation der Bildungseinrichtung gegenüber der Elternschaft und den Schulträgern,10 also der städtischen Öffentlichkeit. Dies wurde bereits früh zur Gewohnheit mittels Zweitaufführungen in deutscher Sprache11 und durch die allmähliche Verlagerung der Spielstätten von den schulischen in städtische Räume.12  Parallel dazu vollzog sich im 17. Jahrhundert ein nächster Wandel im Repertoire - der allmähliche Wechsel von biblischen zu weltlichen Themen.13 Hierbei dominierten die historischen , ja geradewegs aktuelle politische Stoffe.14

Mittels Schulkomödie fand somit auch eine kommunale Selbstbestätigung, eine  mentale Verankerung in der eigenen Lokal- und Regionalgeschichte statt. Daraus resultierte eine weitere, ja eine erweiterte externe Funktion jener Darbietungen, nämlich die der kulturellen Repräsentation der jeweiligen Stadt insgesamt gegenüber dem Umland. Auf das Erzgebirge bezogen, liegt die Vermutung nahe, daß die Bergstädte auf diese Weise das Bildungsniveau ihrer Wirtschaftsregion auch als Verbund nach außen repräsentierten.

Das wirtschaftliche Moment, hier speziell Erzbergbau und Montanwesen, fand in einem weiteren Schulbrauch symbolischen Ausdruck, in den Gregoriusfesten bzw. -umzügen.

Das Gregoriusfest kam im 13. Jahrhundert in Deutschland auf. Zunächst nur in den Klöstern, feierte man jeweils am 12. März den Patron der Schulen, Papst Gregor den Großen. Hierbei wählten Klosterschüler aus ihren Reihen einen Knabenbischof, der mit Gefolge an diesem Tag in einer scherzhaften Zeremonie das Schuljahr eröffnete und die neuen Schüler mit närrischen Ritualen aufnahm.15

Seit dem 16. Jahrhundert ist der Wechsel dieses Festes an die Gymnasien nachweisbar, unangefochten von der Reformation. Die Feier verlagerte sich zunehmend auf die Straße. In einer Prozession warben die Schüler für Neuzugänge und sammelten Spenden für ihre Lehrer. Verkleidung, Rezitation und Gesänge bildeten die Keimzelle für dramatische Szenen. Seit dem Zeitalter des Barock sind allegorische Darbietungen im Rahmen der Gregoriusumzüge überliefert. Ebenfalls in diesen Aufführungen nahmen die Schüler Bezug auf historische Ereignisse. Oft pomphaft illustrierten sie ihre Zugehörigkeit zum Leben der Kommune. Besonders plastisch kam diese Verbindung in den sächsischen Bergstädten zum Tragen. Schüler und Bergleute nutzten diesen festlichen Anlaß zur gemeinsamen Präsentation.

Die öffentliche Wertschätzung von Schulkomödie und Gregoriusfest erwuchs aus der Notwendigkeit der Schulbildung für den Bergbau. Die Bergstadt fungierte „als Schulstadt, als geistiges Zentrum überhaupt“.16 Die Technisierung des Bergbaues erhöhte die Ansprüche an die Fachbildung der Bergbeamten. Die Voraussetzungen hierfür erwarben sie an den Lateinschulen direkt vor Ort.17

Auch jeder Bergmann mußte über praktische Fertigkeiten hinaus das Lesen beherrschen, denn „laufend verkündeten Anschlagbriefe Bergfreiheit, Bergprivilegien und Bergordnungen, Ausbeuteziffern, Liedtexte, Brotpreise, Schmiedetaxen, Hospitalordnungen, Merkblätter u.a.“.18  „Für die schlichten Bergleute wichtiger wurde jedoch Adam Ries um 1522 mit seiner neuen Rechenmethode, die das schwerfällige Operieren mit Rechenbrett und Zählsteinen ebenso entbehrlich machte wie das primitive Markieren von Zählungen auf dem Kerbholz. Adam Ries war nicht nur Rechenmeister, sondern seit 1525 auch Bergbeamter in Annaberg. Er wählte als Rechenbeispiele bewußt Exempel aus bergmännischen Rechenaufgaben. Das trug selbstverständlich dazu bei, seiner Methode des schriftlichen Rechnens rasch Eingang bei den Bergleuten zu schaffen. Stolz auf die Beherrschung der neuen Rechenkunst sahen sie auf die herab, die noch „bäuerisch“ rechneten.“19

Vom Erzgebirge als Kulturregion künden heute noch zahlreiche historische Stadtkerne, Bauwerke, Kunstsammlungen, Schnitzereien, Weihnachtsbräuche, Bergparaden, dazu auch Überlieferungen an barocke Präsentationen usw.20 Daß über drei Jahrhunderte die Präsentation von Schülertheater und -umzügen elementar zum kulturellen Selbstverständnis der sächsischen Bergstädte gehörten, geriet weitestgehend in Vergessenheit.

Beides - Schulkomödie und Gregoriusfest - wurde seit Beginn des 18. Jahrhunderts in Sachsen, Preußen und weiteren Regionen Deutschlands von der Obrigkeit verfolgt und schließlich verboten, jedoch im sächsischen Erzgebirge hielt es derartigen Repressalien noch über Jahrzehnte stand. Das betraf nicht nur die Schulaufführungen und -umzüge, sondern auch die bergmännischen Traditionen, wie z.B. die Weihnachtsspiele. Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts, also bis zur Industrialisierung, besaßen die Bergbauregionen eine juristische Sonderstellung, die „Bergfreiheit“.21 Dank dieses Privilegs konnten die tradierten schulischen, kommunalen und gewerblichen Repräsentationsformen sich wesentlich länger behaupten und damit weiterentwickeln als anderswo.   

1 Herrmann, Walther: GESCHICHTE DER SCHAUSPIELKUNST IN FREIBERG. In: SCHRIFTEN ZUR THEATERWISSENSCHAFT / HERAUSGEGEBEN VON DER THEATERHOCHSCHULE LEIPZIG / BAND II. Berlin 1960, S. 537.

2  Ebenda, S. 537-549

3  Sieber, Siegfried: Das Volksschauspiel im Erzgebirge bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts“, zwei handschriftliche Fassungen aus dem Nachlaß, Mappe 140, 141 I und II, im Fach „Literatur und Kunst“ des Archivs der „Traditionsstätte Erzbergbau Aue“.

4  „Traditionsstätte Erzbergbau Aue“  Museum des Bergbaus, der Mineralogie und Geologie, 08280 Aue/Sachs, Bergfreiheit 1.

5  Alt, Heinrich: Theater und Kirche in ihrem gegenseitigen Verhältnis historisch dargestellt. Berlin 1846, Reprint: Leipzig 1970, S. 464. / Brauneck, Manfred und Schneilin, Gérard: Theaterlexikon. Hamburg 1986, S. 772, 773. / Herrmann, s. Anm. 1, S. 537, u.a. die sächsische Schulordnung von 1538.

6  Alt, s. Anm. 5, S. 466, 467. / Brauneck u. Schneilin, s. Anm. 5, S. 773.

7  Alt, s. Anm. 5, S. 467-471. / Brauneck u. Schneilin, s. Anm. 5, S. 773-775.

8  Alt, s. Anm. 5, S. 498. / Brauneck u. Schneilin, s. Anm. 5, S. 773-775.

9  Herrmann, s. Anm. 1, S. 537.

10 Brauneck u. Schneilin, s. Anm. 5, S. 772, 773.

11 Alt, s. Anm. 5, S. 471, 472. / Brauneck u. Schneilin, s. Anm. 5, S. 775 / Herrmann, s. Anm. 1, S. 538, 539.

12 Brauneck u. Schneilin, s. Anm. 5, S. 775. / Herrmann, s. Anm. 1, S. 538, 539.

13 Brauneck u. Schneilin, s. Anm. 5, S. 774. / Herrmann, s. Anm. 1, S. 544, 545, 548.

14 Herrmann, s. Anm. 1, S. 549.

15 Gynz-Rekowski, Georg von: DER FESTKREIS DES JAHRES. Berlin 1985, S. 94. / Herrmann, s. Anm. 1, S. 549-555. / Sieber, Friedrich:VOLK UND VOLKSTÜMLICHE MOTIVIK IM FESTWERK DES BAROCKS, DARGESTELLT AN DRESDENER BILDQUELLEN. Berlin 1960, S. 154 -158.

16 Wilsdorf , Helmut: Montanwesen - Eine Kulturgeschichte. Leipzig 1987, S. 191.

17 Ebenda, S. 192, 193.

18 Ebenda, S. 191, 192.

19 Ebenda, S. 193.

20 Austellungskatalog: Bergbau und Kunst in Sachsen. Dresden 1989. / Sieber, Friedrich, s. Anm. 15, S. 47 -65.

21 Wilsdorf, s. Anm. 16, S. 111.

 

Aufführungsdaten der Schulkomödie im Erzgebirge

 

Annaberg

1537                       Erstmals wird  eine Schulkomödie erwähnt.

1538                       Die sächsische Schulordnung fordert, außer Stücken von Terenz auch die von Plautus

aufzuführen - je an einem Tag auf lateinisch und einen Tag auf deutsch.

Hinzu kamen Stücke von Sophokles.

 

1540                       Spiel in der verlassenen Kirche des ehemaligen Franziskanerklosters

 

1561                       Auf dem Markt wird ein religiöses Drama von Heinrich Müller gegeben,

das Auferstehungsspiel „Comoedia in vitam redenntis“.

 

1562                       Von diesem Jahr an finden die Spiele im Rathaus statt.

 

1569                       „Hecastes“ des Niederländers Georg Macropedius (1475-1568),

                               eine Fassung des religiösen Stückes „Jedermann“

 

1571                       „Acolaatus“ von Wilhelm Gnaephus (1529 geschrieben)  und

                               „actio sacra“ des Superintendenten Jagenteuffel

 

1572                       „Pammachus“, ein scharf antipäpstliches Stück von Thomas Kirchmayer (1511-1578)

                               wird durch die Lateinschule aufgeführt.

 

1574  und 1577     Aufführungen werden auch in griechischer Sprache gegeben.

 

1580                       Eine Aufführung findet in einem Privathaus anlässlich einer Hochzeit statt.

 

1581                       Bis zu dieser Zeit gab es meist mehrere Stücke im Jahr,

unter anderem die „Eunuchen“ von Terenz.

 

1585                       „Susanna“ von Schön und

                               „Paulus conversus“ („Pauli Bekehrung“) von Cornelius Schoenaeus (1541-1611) aus Harlem

 

1587                       „Phormio“ vom Annaberger Konrektor Fischer  und  „Hansoframeo“ von Martin Hayneccius

                               (Diesen Stoff verwendeten später die Gebrüder Grimm im Märchen „Hans Pfriem“.)

 

1588                       Joseph-Komödie von Aegidius Hunnis

 

1589                       „Julius Cäsar“ von Frischlin

 

1593                       „Phasma“ von Frischlin,

ein Propaganda-Drama gegen Zwingli, Karlstadt und das Konzil zu Trient

 

1596                       „Almansor“ von Hayneccius, zu deutsch: „Schulteufel“ oder „Schulspiegel“,

                               Die Aufführung  enthält Bauernszenen in erzgebirgischer Mundart,

                               obwohl dieses Werbestück für die Schule im Orient spielt.

 

1602                       „Areteugenia“ („Aretino und Eugenia“) von Daniel Cramer aus Stettin  und

                               „Plagium ...“, ein Prinzenraubstück, übersetzt von Sommer

 

1611                       „Hansoframeo“ von Hayneccius

 

1615                       „Comoedia von der Susanne“ lateinisch und deutsch an zwei Tagen

 

1629                       „Die Komödie vom reichen Mann und armen Lazarus“,

                               aufgeführt unter Rektor Arnold in der „Kurfürsten Tafelstube“

 

- Unterbrechung durch den Dreißigjährigen Krieg -

 

1650                       „Die Schöne Tragi-Komoedien von krieg und friede“ unter Rektor Arnold

                               auf dem Rathaus an vier Tagen im Juli - anlässlich der Feier auf das Kriegsende

 

1657-1670              Der nächste Rektor, Johann Vogelhaupt aus Scheibenberg, reformiert die Schulbühne

                               angemessen dem Verständnis der Schüler.

 

1675                       gleichzeitig mit Freiberg:    „Christus patiens“ von Hugo Grotius,

                                                                              „einem Wegebahner des realistischen Zeitalters“

 

1677                       gleichzeitig mit Freiberg:    „Exercitus creaturum Dei“ von Amos Comenius  und ein

                                                                              Auferstehungsdrama von Konstantin Dedekind

                                                                              aus dessen „neugeistlichen Schauspielen“ von 1670

 

1681                       „Judith und Holofernes“, ein leidenschaftliches Barockstück von K. Dedekind

 

1682                       „Annabergs Gründung“

                               Bis 1699 inszeniert Rektor Stübel die Schuldramen. Er bevorzugt Stoffe

aus der heimatlichen und vaterländischen Geschichte.

 

1684                       „Die Belagerung Wiens durch die Türken“

                               Die Aufführung erfolgt nur ein Jahr nach jenem politischen Ereignis.

 

1685                       „Luthers Verhandlung mit Cajetan und der Reichstag zu Worms“

 

1686                       „Die Pariser Bluthochzeit“

 

1689                       „Die Pulververschwörung zu London“

 

1698                       „Andria“ von Terenz  und

„Heinrichs III. König zu Polen Wahl und Flucht“

                               Aufführung ein Jahr nach der Besteigung des polnischen Thrones durch August dem Starken;

 

1734                       „Tartüff“                               von Moliere

 

1735                       „Geizhals“                             von Moliere

 

1736                       „Der eingebildete Kranke“ von Moliere

 

1737                       „Scapins lustige Streiche“ von Moliere

 

1750                       „Operettgen“ von Gellert, dem Kantor Krause eine „allerfeinste Komposition“ beisteuert

 

 

Repertoire gegen Ende des 18. Jahrhunderts:

Gottsched, Holberg, Iffland, Kotzebue, Lafontaine, Lessing

 

1808                       “Die verwandelten Weiber”; letzte Schulaufführung

 

Buchholz

 

1604                       ein Spiel durch Kirchensänger

 

1611                       Schulkomödien

 

1697                       Schulkomödien

 

 

Chemnitz

 

1538                       erste überlieferte Aufführung einer „geistliche Komödie“ unter dem Schulmeister

                               auf dem Markt „zur Erhebung und Erötzung der Schüler“

 

ab 1603                  Bis zum Ende des 17. Jahrunderts – unterbrochen durch den Dreißigjährigen Krieg -

                               fand fast alljährlich je eine Aufführung statt

                               Der Lehrer Martin Heinecke (Hayneccius) wirkte als Bühnenautor,

                               übersetzte Plautus  und entnahm Stoffe aus dem Alltagsleben

 

Im 18. Jahrhundert gab es weniger Aufführungen als davor, nur aller zwei bis vier Jahre und seltener.

 

1717                       „Der niederländische Bauer Philipps des Guten“ (81 Personen) von Christian Weise  und

                               „Masaniello“ (30 Personen und Chor mit 12 Personen)              von Christian Weise  und

                               einem Zwischenspiel  mit allegorischen Personen  unter Rektor Müller   im Gewandhaus

 

Repertoire im 18. Jahrhundert

                               eine lateinische Fassung des Prinzenraubes;

                              

Weise: „Isaaks Aufopferung“, „Der baurische Mecchiavell“, „Der keusche Joseph“,

                               „Der curieuse Möbelmacher“, „Der verfolgte David“, „der politische Quacksalber“,

                               „Timon der Menschenfeind“, „Der gestürzte Markgraf von Aucre“  mit lustigem

                               Nachspiel „Von der triumphierenden Keuschheit“, „Die unvermutete Heirat“;

                              

Lessing: „Minna von Barnhelm“  mit Nachspiel „Die unvermutete Wiederkunft“;

                               Diderot: „Der Hausvater“  mit Nachspiel „Der Naturaliensammler“

 

 

Freiberg               (Die Seitenangaben am Zeilenende beziehen sich auf Passagen aus der

                               GESCHICHTE DER SCHAUSPIELKUNST IN FREIBERG von Walther Herrmann)

 

1538                       ein Stück von Georg Fabricius, einem Freund Agricolas

                               Ab da gab es reglmäßig Schuldramen, eine große Zahl antiker und deutscher Komödien.

                               Georg Fabricius war Konrektor in Freiberg    [S.540]

 

1545                       Beginn der Blütezeit unter Rektor Appel (Appeles), einem Schüler Melanchtons

                               „Adelphi“ von Terenz  und andere, auch deutsche Dramen

                               Valentinus Apelles aus Guben, ab 1545 Rektor in Freiberg,

                               („Er pflegte besonders die Exercitia Poetica, Rhetorica, Logica und Physica.“)  [S.540]

                              

1549 – 1702           Aufzeichnungen über Schulkomödie in Freibergs Ratsprotokollen   [S.540]

 

1550                       „Der Drucker Wolf  Meyerpeck machte Zwickau zum Ort des Schauspieldrucks,

                               bis er 1550 seine Druckerei nach Freiberg verlegte.     [S.539]

 

1553  5. Juli           Meldung betreffs Bitte um eine Gabe: „ Schulmeister, die knaben, so da spielen.“  [S.540]

 

1557                       „Lustspiel von Isaak“   unter dem Tertius Frankenberger   [S.541]

 

1568  Fastnacht    „3 fl. 9 gr. dem H. Magistro Valentino, Rectori in der schulen, von der Comedien zu agiren.“

                               [S.540]

 

1569                       „Adelphi“ von Terenz        [S.540]

 

1570                       „5 fl. 15 gr. Magistro Valentino Appeln, Rectori, wegen der Comedia Terentio phormionis

                               zu recitiren.”

6. Febr.      „Valentinus Appel ... will auch eine Comediam agiren, es sollen Erstlich die grossen agiren , dornach auch die Kleinen, uff welche tag aber, das will man ime anzeigen.    [S.540]                                

1571  Fastnacht    „Komödie vom verlorenen Sohn“  in deutsch  von und unter Valentinus Apelles  [S.541]

 

1572                       „5 fl. 15 gr. dem Herrn Magistro Valentino appeln, rectori, von der Comendien

Terenzii Eunuchi den 21. febr. aufm rathause recitirt. -

                               1 fl. 1 gr. vor metth, wein und bier den kleinen Knaben.“  [S.540]

 

1573                       „Susanna und die zwei falschen Richter“

                               „5 fl. 15 gr. Magistro Valentino appel von einer deutschen Comedia von der Sosanna

                               und den zweien falschen richtern, den Dinstag nach esto mihi auffm rathaus recitiren lassen.

                               1 fl. 2 gr. vor 7½ K.wein, so dorzu geholet worden.“ 

 

1575   14. Febr.     „Comedia agiren: sollen uff den negsten Dorn den 17. Februarii agiren.“

                               eine Komödie von Terenz auf dem Rathaus                 [S.540]

 

1576                       „Andria“    von Terenz, deutsche Einleitung von Appel

                               Ausgaben: „8 gr. den kleinen Knaben zue pretzeln“    [S.540]

 

1577                       „Phormio“  von Terenz, deutsche Einleitung von Appel

           21. Febr.     „19. gr. vor pretzeln und bir denen kleinen Knaben, so in der Comedien gewesen in der Comissionsstube.“  [S.540]

 

1578   27. März     „Phormio“ von Terenz                                                       [S.540]   

 

1579                       „Der verlorene Sohn“  von Valentinus Apelles            [S.542/543]

                               („Bei der Aufführung des von Apelles gedichteten „Verlorenen Sohnes“ 1579 empfand der

                               Petriprediger Balthasar Pfund, Pondo genannt, dass die Geistlichkeit darin „verachtet“ worden

                               sei. deshalb unternahm er es, am Schluss seiner nächsten Predigt den Rektor, ohne ihn zu

                               nennen, „suis coloribus zu depingiren » als Alchemisten, Verleumder und Ehebrecher.

                               Apelles verbreitete dagegen lateinische Verse, in denen Pondo als Hanswurst, Saufaus und

                               Faulpelz bezeichnet wurde. Der Rat gab dem Rektor recht, der Prediger musste Abbitte tun.“)

                              

1580                       „Narrenschul zur Fastnacht“ von Appel, vermutlich nach Plautus

                               „ ... abgeteilet auf die 5 Actus in Comödien, am End eines jeden Actus einzubringen,

                               da sonsten die Fastnachtsnarren ihr Narrenwerk treiben“.                         [S.538]

           18. Febr.     „5 fl. 15 gr. dem H. Valentiono Appeln in der Schulen, von der Comedien plauti in eunchio.

                               5 fl.  5 gr. zur Collation, als die beyde burgermeister und etzliche Herrn aufn Rathaus fastnacht

                               gehalten. 1 fl. 2 gr. vor mett und bretzel den Knaben in der comedien.“  [S.540/541]

1594                       Fastnacht: Eine Schulkomödie verdrängt andere Spielversuche.

                               Ratsprotokoll: „Es sollten sich nicht andere Narren“ mit untermengen. Dem „Kranich mit

                               seiner Gesellschaft“ wird untersagt, „sich zu Narrenbrauchen zu lassen“.

 

1582  28. Febr.      Ratsbeschluss: „Comedien agiren soll man gestatten und man sol den Knechten befehlen,

                               sollen sich mit dommeln, raum und gassen machen, domit die kleinen knaben nicht

                               schaden nehmen.“

                               („Apelles ließ mehrfach eine Komödie von großen Schülern aufführen und eine von kleinen ...

                               Während die großen Schüler in ihren Kostümen von der Wohnung ins Rathaus gingen,

                               zogen die Kleinen von der Schule heran. Da das Fastnachtsgetümmel die Gassen füllte,

                               mussten die Ratsknechte den Weg bahnen. ...            

                               “Auf Apelles folgten die Rektoren Zörler, Hempel und Schellenberg; sie setzten die

                               Tradition der Schulkomödie fort.

                               Aus der Schulordnung des Kurfürsten August geht hervor, dass eine hälfte der Einnahmen

                               für arme Schüler, die andere für schlecht besoldete Lehrer bestimmt war. So hatte diese

                               Einrichtung nicht nur eine erzieherische, sondern auch eine soziale Aufgabe.“)                  [S.543]

 

1582                       „Joseph“,  lateinische Komödie von Aegidius Hunnis, Professor aus Wittenberg

                               wahrscheinlich nach der Übertragung von Bartholomaeus Leschke                       [S.543]

 

1594                       „Andria“ von Terenz   [S.543]

 

1598                       „Andria“ von Terenz   [S.543]

 

                               („Im 17. Jahrhundert verloren der Aufführungen ihre Bindung an die Fastnacht.

                               Es wurde zu Pfingsten, an den Hundstagen oder im Herbst gespielt.“)   [S.543]

 

1603                       „Tobias“ vermutlich von Hans Sachs

 

1607                       „Plagium Kaufungense“ von Daniel Cramer, Bearbeitung des Prinzenraubstückes

                               durch den Freiberger poete Laureatus und Chronisten Moller

 

1609                       Komödie (Plautus oder Terenz) / „Eunuch“ von Terenz  [S.543]

 

1615                       „Plagium Kaufungense“ von Daniel Cramer, bearbeitet durch Moller

                               Der Rat lässt ein gegen die Jesuiten gerichtetes Drama  von Moller  nicht zu,                     

                               weil Andreas Möller in diesem Zeitdrama „Die Anabasei Jebusitorum“

                               die damalige Tätigkeit der Jesuiten in Böhmen kritisch darstellte. [S.544]

 

1619                       „Hildegardis“ von Nikodemus Frischlin  in lateinisch

                               lustspielmäßige Bearbeitung des Genovevastoffes

                               „Joseph und seinVater und seine Brüder“ / vermutlich in der Übersetzung von

                               Matthias Hoe von Hoenegg, Oberhofprediger in Dresden        [S.543]

 

nach 1620              trat eine Stockung ein        [S. 543]

 

- Pause von neun Jahren -

 

1626                       der junge Konrektor Andreas Möller  zum Dichter gekrönt, verdienter Stadtchronist,

                               stellte seine dichterische Begabung in den Dienst der Schule  [S.543]

 

1628                       Mollers Antrag beim Rat um Wiederbelebung der Schulkomödie:

                               „Nachdem unter anderen nützlichen Übungen die Dramata und Komödien nicht die geringsten

                               sind, dadurch die studirende Jugend zu löblichen Tugenden und Meidung der Laster, besonders

                               aber zu zierlichen Actionen, frischer Aussprache, Ausbildung des Gedächtnisses und

                               Unerschrockenheit, bei öffentlichen Zusammenkünften zu reden, aufgemuntert wird“,

                               so habe er das Komödienspiel wieder in Gang gebracht. Er bittet, für diesen Zweck

                               im Rathaus ein Theater aufzurichten. 

                               „Aululonia“ von Plautus / voran stellte Moller einen Akt aus „Britannicus“ von

                               Gilda Sapielns, fügte lateinische prologe hinzu, nannte das alles „Querlo Euclio“

                               in den Zwischenakten je ein Akt aus Mollers deutschem Lustspiel “Cleäret“, in der Art eines

                               Satyrspiels, worin die Bauern in heimischer Mundart sprechen

                               am zweiten Tag: Möllers Lustspiel „Aretino und Eugenia“, die Übersetzung

eines lateinischen Dramas von Daniel Cramer, „mit lustigen Szenen und

                               inventionibus vermehret“, in den Pausen Chöre der Musen, Nymphen,

                               Bergleute und Bauern             [S.544]

                               Ratsrechnung: „H.  Mag. Möller, Conrektor bey der lateinischen Schulen, hat den 11. und 12.

Augusti drey Comedien ufn Rath Hause agirdt, dazu hat Ein Erbar Rath verehrt:  9 R. 14 gr.

                               vor 29 Kannen Wein zu 7 gr. etlichen Vornehmen personen geistlichen und weltlichen, auch

                               etlichen böhmen (Exulanten), so herauf u. in die Rath stube kommen, 4 R. vor bier. 10 R.

                               H. Mag. Andreas Möllern.“   [S.545]

 

- Unterbrechung durch den Dreißigjährigen Krieg -

 

ab 1632                  („Die Möllerschen Aufführungen bedeuteten einen zweiten Höhepunkt unserer Schuldramatik.

                               Drei Jahre später wurde Sachsen Kriegsschauplatz, und 1632 war für Freiberg das schwerste

                               Jahr des Dreißigjährigen Krieges. Der wallensteinsche General Holck belagerte, brandschatzte

                               und plünderte die Stadt. Dann folgten eine entsetzliche Hungersnot und die Pest, die ein Drittel

der Bevölkerung hinraffte. Auch die Dörfer verödeten. Das Schulwesen verkümmerte,

es bestand die Gefahr seiner völligen Auflösung. An Theaterspielen war nicht zu denken.

Auch nach dem Kriege kam es schwer wieder in Gang.“)                             [S.545]

 

1661  22. Mai        Der Rat erlaubte sechs Leipziger Studenten, auf dem Rathause zu spielen. In dieser Stadt

blühte damals die Studentenkomödie, man spielte Vondell und Scarron.  [S.545]

 

1672                       Wiederaufnahme der Spiele

 

1673                       („Noch ein Vierteljahrhundert nach Kriegsende waren in Freiberg Schülerzahl und Schulzucht

so gesunken, dass der Rat die Bitte des Rektors Beyer, öffentliche Schulkomödien abhalten

                               zu dürfen, ablehnte. Das Protokoll vom 26. Mai 1773 Berichtet: „Dem Herrn Rektor wird bei

                               itzigen schwürigen Zeiten die gesuchte Verstattung öffentlicher Comödien alldieweil daraus

                               gar leicht bei der Jugend Üppigkeit entstehen kann, auch sonst dergleichen an andern Orten

                               entstehen kann, auch sonst dergleichen an andern Orten nicht in Übung gebracht, gänzlich

                               abgeschlagen. Was aber die Privat-Actus, so in der Schule verrichtet werden können, betrifft,

                               habe es nachmals seine vorige Bewandnis.

                               Sie durften demnach stattfinden. Am 30. Juni heißt es: „Rektor bittet, dass die vormals üblichen                    Comödien der Schuljugend in Erwägung des mit sich führenden Nutzens auf gewisse Maße

                               verstattet, das auf eigne Kosten verfertigte Theatrum ins Schulhaus auf etzliche Tage gesetzet,

                               wie auch die Materialien zum Fundament und Fußboden desselbigen vom Rat dargegeben

                               werden möchte.“ Da der Superus damit einverstanden ist, stimmet der Rat zu.

                               Wir ersehen daraus, dass vor 1672 bereits wieder innerhalb der Schulfeiern Komödien gespielt

worden sind. aber der Rat versagte das rathaus. Einen Ausweg bietet der weiträumige

                               Schulboden in der Thümerei. Dort konnte ein Schaugerüst aufgebaut werden. Der Rektor

                               hatte auch Kostüme gesammelt. Übrigens benutzte auch das Zwickauer Gymnasium im

                               18. Jahrhundert ein im Schulgebäude errichtetes „Theater“. [...] Mit welcher Aufführung

die neue Schulbühne eröffnet worden ist, wissen wir nicht.“)      [S.545/546]

 

1675     2. April     gleichzeitig mit Annaberg: „Christus patiens“ von Hugo Grotius,  holländischer Dichter [S.546]

 

1677  18. April      „Die zu unserem Schutz, Trutz und Nutz gehaltene siegreiche Auferstehung des Lebensfürsten

                               Christi Jesu, nach der Invention des sinnreichen Dedekindes“

                               („Friedrich Dedekind ist als Verfasser des „Grobianus“ berühmt geworden, einer Zeitsatire, die

er als Wittenberger Student veröffentlichte. Später schrieb er geistliche Dramen, die , ... noch

                               ein Jahrhundert nach ihrer Entstehung aufgeführt wurden.“)  

      

   19. April             „Die zwar meisterlich practicirete, endlich übel tractirte politische Treue“

                               Verfasser: wahrscheinlich Rektor Beyer        

 

    Juni    gleichzeitig mit Annaberg:  „Exercitus creaturarum Dei“ von Amos Comenius       

        

 20.  Sept.              ein „Actus oratorio dramaticus“      [S.546 ]

 

 

1689      Herbst     “Judith und Holofernes”                   [S.546 ]

 

1690  28.  Jan.       Mitteilung des Konrektors Liebe an den Rat, er habe mit Genehmigung des Superintendenten

„zwei geistliche Dramata, eines von der gläubigen Christen ersten Weihnachtsfreude, das

                               andere aber von dem Kindermord Herodis elaboriret“, sie sollen „nächstkünftigen Sonn- und

                               Montag, iedesmal nach Mittage gegen 4 Uhr auf unserm Schul Theatro aufgeführet werden“.

                               („Der Rat aber beschloß, wegen Ausschreitungen der Schüler keine öffentlichen Aufführungen

                               im Schultheater mehr zuzulassen, so dass die eingeübten Dramen nur vor Lehrern und Schülern

                               vorgeführt werden durften.“)           [S.546 ]

 

1692                       Liebe, inzwischen Rektor, bat den Rat, die öffentlichen Aufführungen wieder zuzulassen:

                               „Über 4 Jahre sind die theatralischen Exercitia nicht tractiret worden, wann den dieselben nebst

                               denen Exercitiis peroratoriis ex Cathedra auch ihren besonderen Nutzen haben, den diese

                               Stunde noch viel Studiosi, die vor uns allhier auf dem Theatro agiret, zu rühmen wissen, dessen

                               wir gerne genießen wollten.“ Er bat deswegen, „ein paar erbauliche Comödien auf dem

Kaufhause agiren zu lassen, weil auf der Schule es sich nicht mehr schicken will“.

                               („In diesem Jahr wurde das Spiel wieder aufgenommen.“)          [S.546/547]

 

1696   16.  Jan.      „Sämtliche Studierende indes Gymnasii oberen Klassen „ baten um die Genehmigung einer

Geldsammlung unter den Zuschauern zur Bestreitung der Kosten. Der Rat erlaubte es. [S.547]

                              

1698                       Der Rat beschloß, das Kauhaus nicht mehr für Aufführungen zur Verfügung zu stellen.

                               („Da aber der Öffentlichkeit die Aufführung nicht verboten wurde, lebte die Schulkomödie fort

                               und zog sich wieder ins Schulhaus zurück. Da der Bodenraum sich als ungeeignet erwiesen

hatte, wurde auf Kosten der Schüler ein „Theatrum“ im Auditorium maximum erbaut.“)

       

        Fastnacht      „Andrina“ von Terenz        [S.547]

 

1702                       „singende“ Schüler wollten ein Drama auf dem Rathaus aufführen.        [S.547]

 

1713                       Rektor Samuel Müller (Mollerus) ließ 1713 ein von ihm verfasstes Drama aus der

Frühgeschichte Freibergs aufführen.   [S.547]

 

1743                       Ein Spiel anlässlich der Hundertjahrfeier der schwedischen Belagerung unter Torstenson 1643,

                               von Rektor Müller (Mollerus) verfasst,

                               wurde in der Schule lateinisch aufgeführt, im Kaufhaussaal deutsch wiederholt   [S.547/548]

 

1749                       „Das nach schweren Kriegen durch einen allgemeinen Frieden erfreute Deutschland“

                               Dieses Festspiel in vier Akten von Rektor Bidermann wurde

                                anlässlich der Hundertjahrfeier des Westfälischen Friedens aufgeführt.

                               Text  für 160 Sprechrolle, Musik vom Freiberger Kantor und Komponisten Friedrich Doles

                               im Anschluß gab es ein gereimtes Schäferspiel

                               („Die Aufführung dauerte von 16 bis 21 Uhr; sie wurde viermal wiederholt.“)  [S.548]

 

1763   30. Mai       Anlässlich der Beendigung des Siebenjährigen Krieges durch den Frieden von Hubertusburg:

„Die Freude über den wieder hergestellten Frieden vorstellig gemacht von der studierenden

Jugend in Freiberg“, Festspiel von Rektor Bidermann  [S. 549]

 

- Ende die Schulaufführungen in Freiberg -

 

Joachimsthal       im böhmischen Erzgebirge

 

1549                       „Ajax“ von Sophokles  und „Die Wolken“ von Aristophanes wurden beide in deutsch und das

zweite dazu auch in griechisch in der Schule unter Schulmeister Eberhard aufgeführt

 

1553                       die erste öffentliche lateinische Komödie

 

1563                       „Yon“ von Euripides in griechisch

 

1568                       „Historie von Adams Fall“ in deutsch  in der Kirche

 

1581                       Mummenschanz und Aufführungen der Lateinschüler

 

Lößnitz

 

1610                       „Sodom in Flammen“ auf dem Markt durch Schüler

 

Marienberg

 

1557                       „Vom reichen Mann und armen Lazarus“, das stark sozialkritisches Drama vom dortigen Lehrer

Johannes Criginger wurde durch Lateinschüler auf dem Markt aufgeführt.

                               Criginger stammt aus Joachimsthal.  Sein Spiel stand unter Rebhuhns Einfluß.

 

nach 1557              „Tragödie von Herodes und Johannes dem Täufer“, das zweite Stück Crigingers

 

1734                       „Drama musicum“ auf dem Lyceo, komponiert von Friedrich Püschel

anlässlich der Königskrönung Augusts III.

 

Schneeberg

 

1557                       Komödie unter Direktor Baldauff

 

1582                       Terenz-Aufführung

 

1617                       Auf dem Markt fanden zwei Komödien von Frischlin in lateinisch und deutsch

                               unter Kantor Heinrich Spillner statt.

 

1625                       „Komödie von Dr. Luthers Beständigkeit in Worms“

                               Zitat aus Schneebergs Stadtchronik:

                               „Sie sei auf freiem Markt vor Bürgerschaft und volksreicher Versammlung

                               mit herrlichem Ornat und Ceremonien von statten gegangen.“

 

- Unterbrechung durch den Dreißigjährigen Krieg -

 

1702                       Auf dem Rathaus gab es vom 27. Februar an durch die ganze Fastnachtswoche

                               Aufführungen, u.a. eine kleine „Opera“ durch Schüler.

 

1719                       Unterbrechung der Aufführungsfolge durch einen Stadtbrand

                               Alles Theatergerät ist verbrannt.

 

1741                       Wiederaufnahme von Komödien:

                               „Jakobs doppelte Heirat“ von Christian Weise  und

                               „Der träumende Bauer vom Hofe Philipps des Guten“ mit einem Nachspiel

                               „Der Säufer“ von Henrici (Picander), Bachs Textdichter

                               54 Schüler spielen in den drei Stücken mit. Vorstellungsbeginn: 4 Uhr nachmittags.

 

Zwickau

 

1517                       Komödie unter Meister Zenner        (frühest erwähnte Schulkomödie in Sachsen)

 

1518                       „Eunuchos“ von Terenz  und zwei Possen, aufgeführt durch Lateinschüler unter dem Zwickauer

                               Humanisten Stephan Roth anläßlich der „Fürstenfastnacht“.

 

1519                       Eine Komödie  durch Bürgersöhne unter Rektor Georgius Agricola

 

1521                       “Plutos“ von Aristophanes im Gymnasium unter Georgius Agricola 

                               einmal griechisch und einmal lateinisch

 

1524                       Zum Michaelisexamen: „entsetzliche Komödien“ unter Rektor Leonhard Nather

 

1535                       Ab da: Förderung des Theaterspiels der Schüler durch Plateanus

 

1536                       „Adelphi“ von Terenz  unter Plateanus

                              

1537                       „Totengespräche“ von Lukian  unter Plateanus  und „Susanna“ von Paul Rebhuhn, von 1531 bis 1538                        Korrektor in Zwickau.  Die erste Dichtung in deutscher Sprache mit antiker Rhythmik und

Verskunst unterbricht wirkungsvoll die Reihe der lateinischen und griechischen Stücke.

 

1548                       „Susanna“ in einer Neufassung  eine Woche vor Fastnacht

 

um 1540                 Ein Drittel der Bühnenstücke wird in deutsch dargeboten.

 

1571                       Fastnachtskomödie

 

1572                       Fastnachtskomödie

 

1573                       Fastnachtskomödie

 

1578                       „Joseph“ von Bartholomäus Leschke  aus Laubau

 

1590                       Abrechnung einer Aufführung: Gewand des „Todes“ kostete 10 Groschen und 6 Pfennige

 

1595                       eine Komödie von Christoph Stieler aus Schneeberg

 

 

Zwickauer Schüleraufführungen im 16. Jahrhundert

 

Repertoire:            64 Stücke, davon 52 in der Fastenzeit

                               11 Stücke aus der Antike:  dreimal „Eunuch“,  zweimal „Adelphi“,  je einmal

                               „Heautontimoroumenos“ („Selbstpeiniger“) von Terenz,  „Plutos“ von Aristophanes,

                               „Alkestis“ von Euripides,  Plautus fehlt

                               22 Stücke gehören der Schulkomödienliteratur an, darunter 16 mit biblischem Stoff

                               und 6 aus Legende, Sage oder Geschichte

 

Spielorte:               Schule, Rathaus, 1537 und 1577 Tanzhaus, 1581 im Pfarrgarten das Feuerwerk für

                               „Sodom und Gomorrha“, verbunden mit Schießerei und Knalleffekten

 

 

1601                       „Die Komödie vom Samariter“ von Nikodemus Frischlin

 

1603                       „Tobias“                                       von Nikodemus Frischlin

 

1604                       „Abraham und Isaak“                 von Nikodemus Frischlin

 

1606                       „Abraham und Isaak“                 von Nikodemus Frischlin

 

1608                       „Joseph“                                       von Nikodemus Frischlin

 

1609                       ein Prinzenraubdrama vom Zwickauer Hans Sommer  zur Fastenzeit

                               zwei Tage in lateinisch und deutsch

                Abrechnung: Gewand der „Fama“  kostete 1 Gulden und 15 Groschen

 

1611                       „Hildegordis Alcestis“  und 

„Eugenia“

 

1619                       “Joseph“ von Andres Gasmann aus Rochlitz  und

                               „Daniel“                                        von Nikodemus Frischlin

 

 

-          Abbruch durch den Dreißigjährigen Krieg –

 

 

„Andria“                                                                                              Terenz                   1594        Freiberg

 

„Andria“                                                                                              Terenz                   1598        Freiberg

 

„Andria“                                                                                              Terenz                                   1698        Annaberg

 

„Aulularia“                                                                                          Plautus                                  1628        Freiberg

 

„Die Wolken“                                                                                     Aristophanes                       1549        Joachimsthal

 

„Eunuchus“                                                                                        Terenz                                   1518        Zwickau

 

„Eunuch“                                                                                            Terenz                                   1572        Freiberg

 

„Eunuch“                                                                                            Plautus (?)                            1580        Freiberg

 

„Eunuch“                                                                                            Terenz                                   1581        Annaberg

 

„Eunuch“                                                                                            Terenz                                   1609        Freiberg

 

                                                               Komödie                               Terenz                                   1575        Freiberg

 

Komödie                               Terenz                                   1582        Schneeberg

 

„Narrenschul zur Fastnacht“            nach Plautus                        Valentinus Apelles             1580        Freiberg

 

„Phormio“                                                                                           Terenz   (Prolog: Apelles)  1570        Freiberg

 

„Phormio“                                                                                           Terenz   (Prolog: Apelles)  1577        Freiberg

 

„Phormio“                                                                                           Terenz   (Prolog: Apelles)  1578        Freiberg

 

„Phormio“                                                                                           Fischer   (nach Terenz)       1587        Annaberg

 

„Plutos“                                                                                               Aristophanes                       1521        Zwickau

 

„Totengespräche“                                                                             Lukian                                   1537        Zwickau

 

„Yon“                                                                                                   Euripides                              1563        Joachimsthal

Biblische Stoffe

 

 

„Abraham und Isaak“                                                                       Nikodemus Frischlin           1604        Zwickau

 

„Abraham und Isaak“                                                                       Nikodemus Frischlin           1606        Zwickau

 

„actio sacra“                                                                                       Jagenteuffel                         1571        Annaberg

 

„Die zu unserem Schutz, Trutz und Nutz gehaltene siegreiche

Auferstehung des Lebensfürsten Christi Jesu,

nach der Invention des sinnreichen Dedekindes“                       Friedrich Dedekind             1677        Freiberg

 

Auferstehungsdrama         Friedrich Dedekind             1677        Annaberg

 

„Christus patiens“                                                                             Hugo Grotius                       1675        Annaberg

 

„Christus patiens“                                                                      Hugo Grotius                       1675        Freiberg

 

“Comoedia in vitam redenntis”        Auferstehungsspiel            Heinrich Müller                   1561        Annaberg

 

„Die Komödie vom Samariter“                                                         Nikodemus Frischlin           1601        Zwickau

 

„Exercitus creaturum Dei“                                                                Amos Comenius                  1677        Annaberg

 

„Exercitus creaturum Dei“                                                                Amos Comenius                  1677        Freiberg

 

 „Historie von Adams Fall“                                                                                                             1668        Joachimsthal

 

„Jakobs doppelte Heirat“                                                                 Christian Weise                   1741        Schneeberg

 

„Joseph“                                                                                             Bartholomaeus Leschke     1578        Zwickau

 

„Joseph“                                                                                             Aegidius Hunnis                 1582        Freiberg

 

„Joseph“                                                                                             Aegidius Hunnis                 1588        Annaberg

 

„Joseph“                                                                                             Nikodemus Frischlin           1608        Zwickau

 

„Joseph“                                                                                             Andres Gassmann              1619        Zwickau

 

„Joseph und sein Vater und seine Brüder“                                                                                  1619        Freiberg

 

„Judith und Holofernes“                                                                  Friedrich Dedekind             1681        Annaberg

 

„Judith und Holofernes“                                                                                                                 1689        Freiberg

 

„Komödie vom verlorenen Sohn“                                                   Valentinus Apelles             1571        Freiberg

 

„Komödie vom verlorenen Sohn“                                                   Valentinus Apelles             1579        Freiberg

 

„Lustspiel von Isaak“                                                                       Tertius Frankenberger        1557        Freiberg

 

„Paulus conversus“                           („Pauli  Bekehrung“)           Cornelius Schoenaeus       1585        Annaberg

 

„Sodom und Gomorrha“                                                                                                                  1581        Zwickau

 

„Sodom in Flammen“                                                                                                                        1610        Lößnitz

 

„Ein geistlich Spiel von der gottfurchtigen und keuschen

Frauen Susannen, ganz lustig und furchtbarlich zu lesen“        Paul Rebhuhn                      1537        Zwickau

                                                                                             

„Susanna“                                                           Neufassung                                                         1548        Zwickau

 

„Susanna“                                                                                           Schön                                    1585        Annaberg

 

„Susanna und die zwei falschen Richter“                                                                                     1573        Freiberg

 

„Comoedia von der Susanne“                                                                                                        1615        Annaberg

 

„Tobias“                                                                                              (Hans Sachs)                       1603        Freiberg

 

„Tobias“                                                                                              Nikodemus Frischlin           1603        Zwickau

 

„Tragödie von Herodes und Johannes dem Täufer“                   Johannes Criginger    nach                1557        Marienberg

 

„Vom reichen Mann und armen Lazarus“                                      Johannes Criginger             1557        Marienberg

 

„Die Komödie vom reichen Mann und armen Lazarus“                                                             1629        Annaberg

 

 

Weltliche Stoffe

 

 

„Acolaatus“                                         1529 geschrieben                Wilhelm Gnaephus              1571       Annaberg

 

„Actus oratorio dramaticus“                                                                                                           1677        Freiberg

 

„Almansor“          („Schulteufel“ oder „Schulspiegel“)                                Martin Hayneccius             1596        Annaberg

 

„Annabergs Gründung“                                                                                                                  1682        Annaberg

 

„Areteugenia“                        („Aretino und Eugenia“)                Daniel Cramer                      1602        Annaberg

 

„Aretino und Eugenia“      Übersetzung nach D. Cramer            Andreas Möller                   1628        Freiberg

 

„Das nach schweren Kriegen durch einen allgemeinen Frieden

erfreute Deutschland“                                                                      Bidermann                            1749        Freiberg

 

„Der eingebildete Kranke“                                                                Moliere                                 1736        Annaberg

 

„Der Geizhals“                                                                                    Moliere                                 1735        Annaberg

 

„Der niederländische Bauer Philipps des Guten“                         Christian Weise                   1717        Chemnitz

 

„Der träumende Bauer vom Hofe Philipps des Guten“                Christian Weise                   1741        Schneeberg

  mit dem Nachspiel:            „Der Säufer“                                       Henrici (Picander)

 

“Die Belagerung Wiens durch die Türken”                                                                                 1684        Annaberg

 

Fastnachtskomödie                                                           1571        Zwickau

 

Fastnachtskomödie                                                           1572        Zwickau

 

Fastnachtskomödie                                                           1573        Zwickau

 

„Die Freude über den wieder hergestellten Frieden

vorstellig gemacht von der studierenden Jugend in Freiberg“  Bidermann                            1763        Freiberg

 

„Die Pariser Bluthochzeit“                                                                                               1686        Annaberg

 

„Die Pulververschwörung zu London“                                                                                         1689        Annaberg

 

„Die schöne Tragi-Komoedien von krieg und friede“                                                                1650        Annaberg

 

„Die verwandelten Weiber“                                                                                                            1808        Annaberg

 

„Die zwar meisterlich practicirete,

endlich übel tractirte politische Treue“                                          Beyer                                     1677        Freiberg

 

Drama musicum                   Friedrich Püschel                1734        Marienberg

 

Drama zur Frühgeschichte Freibergs                                              Samuel Müller / Mollerus  1713        Freiberg

 

„Eugenia“                                                                                                                                           1611        Zwickau

 

Festspiel zur Hundertjahrfeier der schwedischen Belagerung   Samuel Müller / Mollerus  1743        Freiberg

 

 

„Hansoframeo“                                   („Hans Pfriem“)                   Martin Hayneccius             1587        Annaberg

 

„Hansoframeo“                                   („Hans Pfriem“)                   Martin Hayneccius          1611        Annaberg

 

„Heinrichs III. König zu Polen Wahl und Flucht“                                                                       1698        Annaberg

 

„Hekastes“,          (eine Fassung des „Jedermann“)                     Georg Macropedius            1569        Annaberg

 

„Hildegardis“       (Lustspielfassung des Genovevastoffes)      Nikodemus Frischlin           1619        Freiberg

 

„Hildegordis Alcestis“                                                                                                                     1611        Zwickau

 

„Komödie von Dr. Luthers Beständigkeit in Worms“                                                                1625        Schneeberg

 

 

Komödie                               Baldauff                                1557        Schneeberg

 

Komödie                               Christoph Stieler                 1595        Schneeberg                         

Komödien                            Nikodemus Frischlin           1617        Schneeberg

 

„Julius Cäsar“                                                                                     Nikodemus Frischlin           1589        Annaberg

 

„Luthers Verhandlungen mit Cajetan und der Reichstag zu Worms“                                      1685        Annaberg

 

„Masaniello“                                                                                      Christian Weise                   1717        Chemnitz

 

Opera                                                                                   1702        Schneeberg

 

Operettgen                           C. F. Gellert                           1750        Annaberg

 

„Pammachius“                                                                                    Thomas Kirchmayer           1572        Annaberg

 

„Phasma“  Drama gegen Zwingli, Karlstadt, Triester Konzil      Nikodemus Frischlin           1593        Annaberg

 

 

 

„Plagium Kaufungense“    Prinzenraubstück, übersetzt              Hans Sommer                       1602        Annaberg

 

„Plagium Kaufungense“    Prinzenraubstück                                Daniel Cramer (Möller)       1607        Freiberg

 

Prinzenraubdrama                               Hans Sommer                       1609        Zwickau

 

„Plagium Kaufungense“    Prinzenraubstück                                Daniel Cramer (Möller)       1615        Freiberg

 

„Scapins lustige Streiche“                                                                Moliere                                 1737        Annaberg

                                              

„Tartüff“                                                                                              Moliere                                 1734        Annaberg

 

Nachtrag

 

 

zu Annaberg        Repertoire gegen Ende des 18. Jahrhunderts:

 

Gottsched, Holberg, Iffland, Kotzebue, Lafontaine, Lessing

 

 

 

zu Chemnitz          Repertoire im 18. Jahrhundert:

                              

Weise: „Isaaks Aufopferung“, „Der baurische Mecchiavell“, „Der keusche Joseph“,

                               „Der curieuse Möbelmacher“, „Der verfolgte David“, „der politische Quacksalber“,

                               „Timon der Menschenfeind“, „Der gestürzte Markgraf von Aucre“  mit lustigem

                               Nachspiel „Von der triumphierenden Keuschheit“, „Die unvermutete Heirat“

 

                               Lessing: „Minna von Barnhelm“  mit Nachspiel „Die unvermutete Wiederkunft“

 

                               Diderot: „Der Hausvater“  mit Nachspiel „Der Naturaliensammler“

 

 

 

zu Zwickau           Repertoire im 16. Jahrhundert:

 

64 Stücke, davon 52 in der Fastenzeit

 

11 Stücke aus der Antike:  dreimal „Eunuch“,  zweimal „Adelphi“,  je einmal „Heautontimoroumenos“ („Selbstpeiniger“) von Terenz,  „Plutos“ von Aristophanes,  „Alkestis“ von Euripides,              Plautus fehlt

 

22 Stücke gehören der Schulkomödienliteratur an,

darunter 16 mit biblischem Stoff

und 6 aus Legende, Sage oder Geschichte

 

 

 

Autoren der Schulkomödie im Erzgebirge

 

 

Apelles, Valentinus          

„Komödie vom verlorenen Sohn“                                                                                                  1571        Freiberg

Prolog zu „Andria“                             von  Terenz                                                                         1576        Freiberg

Prolog zu „Phormio“                           von  Terenz                                                                         1577        Freiberg

„Komödie vom verlorenen Sohn“                                                                                                  1579        Freiberg

„Narrenschul zur Fastnacht“            nach Plautus                                                                       1580        Freiberg

 

Baldauff

Komödie                                                                              1557        Schneeberg

 

Beyer

„Die zwar meisterlich practicirete, endlich übel tractirte politische Treue“                             1677        Freiberg

 

Bidermann

„Das nach schweren Kriegen durch einen allgemeinen Frieden

erfreute Deutschland“                       Festspiel: 100 Jahre westfälischer Frieden                     1749        Freiberg

„Die Freude über den wieder hergestellten Frieden

vorstellig gemacht von der studierenden Jugend in Freiberg“                                                 1763        Freiberg

 

Comenius, Amos

„Exercitus creaturum Dei“                                                                                                               1677        Annaberg

„Exercitus creaturum Dei“                                                                                                               1677        Freiberg

 

Cramer, Daniel

„Areteugenia“                                     („Aretino und Eugenia“)                                                   1602        Annaberg

„Plagium Kaufungense“                    Prinzenraubstück,  Bearbeitung von Möller                  1607        Freiberg

„Plagium Kaufungense“                    Prinzenraubstück,  Bearbeitung von Möller                  1615        Freiberg

„Aretino und Eugenia“                      Übersetzung durch Andreas Möller                                               1628        Freiberg

 

Criginger, Johannes

„Vom reichen Mann und armen Lazarus“                                                                                     1557        Marienberg

„Tragödie von Herodes und Johannes dem Täufer“                                                       nach  1557        Marienberg

 

Dedekind, Konstantin

„Die zu unserem Schutz, Trutz und Nutz gehaltene siegreiche Auferstehung

des Lebensfürsten Christi Jesu, nach der Invention des sinnreichen Dedekindes“             1677        Freiberg

Auferstehungsdrama                                                        1677        Annaberg

„Judith und Holofernes“                                                                                                                 1681        Annaberg

 

Fischer

„Phormio“                                            nach Terenz                                                                        1587        Annaberg

 

Frischlin, Nikodemus

„Julius Cäsar“                                                                                                                                    1589        Annaberg

„Phasma“              Propaganda-Drama gegen Zwingli, Karlstadt und das Konzil zu Triest   1593        Annaberg

 „Die Komödie vom Samariter“                                                                                                       1601        Zwickau

„Tobias“                                                                                                                                             1603        Zwickau

„Abraham und Isaak“                                                                                                                      1604        Zwickau

„Abraham und Isaak“                                                                                                                      1606        Zwickau

„Joseph”                                                                                                                                            1608        Zwickau

Komödien                                                                           1617        Schneeberg

„Hildegardis“                                       Lustspielfassung des Genovevastoffes                         1619        Freiberg

 

Gassmann, Andreas

„Joseph“                                                                                                                                            1691        Zwickau

 

 

Gnaephus, Wilhelm

„Acolaatus“                                       1529 geschrieben                                                               1571        Annaberg

 

Grotius, Hugo

„Christus patiens“                                                                                                                            1675        Annaberg

„Christus patiens“                                                                                                                     1675        Freiberg

 

Hayneccius, Martin

„Hansoframeo“                                   („Hans Pfriem“)                                                                  1587        Annaberg

„Almansor“                                          („Schulteufel“ oder „Schulspiegel“)                               1596        Annaberg

„Hansoframeo“                                   („Hans Pfriem“)                                                               1611        Annaberg

 

Hunnius, Aegidius

„Joseph“                                                                                                                                            1582        Freiberg

„Joseph“                                                                                                                                            1588        Annaberg

 

Jagenteuffel

„actio sacra“                                                                                                                                      1571        Annaberg

 

Kirchmayer, Thomas

„Pammachius“                                                                                                                                   1572        Annaberg

 

Leschke, Bartholomaeus

„Joseph“                                                                                                                                            1578        Zwickau

 

Macropedius, Georg

„Hekastes“,                                          eine Fassung des „Jedermann“                                       1569        Annaberg

 

Müller, Heinrich

“Comoedia in vitam redenntis”        Auferstehungsspiel                                                           1561        Annaberg

 

Müller, Samuel / Mollerus

                               Drama zur Frühgeschichte Freibergs                                                             1713        Freiberg

Festspiel zur Hundertjahrfeier der schwedischen Belagerung                   1734        Freiberg

 

Picander, Henrici

„Der Säufer“         Nachspiel zu „Der träumende Bauer ... “   von Christian Weise                1741        Schneeberg

 

Püschel, Friedrich

Drama musicum                                                                  1734        Marienberg

                                                                                             

Rebhuhn, Paul    

„Ein geistlich Spiel von der gottfurchtigen und keuschen        

Frauen Susannen, ganz lustig und furchtbarlich zu lesen“                                                       1537        Zwickau

 

Schoenius, Cornelius

„Paulus conversus“                           („Pauli  Bekehrung“)                                                          1585        Annaberg

 

Schön

„Susanna“                                                                                                                                          1585        Annaberg

 

Sommer, Hans

„Plagium Kaufungense“                    Prinzenraubstück, übersetzt                                             1602        Annaberg

Prinzenraubdrama                                                              1609        Zwickau

 

Stieler, Christoph

                                                               Komödie                                                                              1595        Zwickau

 

Weise, Christian

„Masaniello“                                                                                                                                     1717        Chemnitz

„Der niederländische Bauer Philipps des Guten“                                                                        1717        Chemnitz

„Jakobs doppelte Heirat“                                                                                                                1741        Schneeberg

 „Der träumende Bauer vom Hofe Philipps des Guten“                                                              1741        Schneeberg

 

„Isaaks Aufopferung“,  „Der baurische Mecchiavell“,  „Der keusche Joseph“,

„Der curieuse Möbelmacher“, „Der verfolgte David“,  „der politische Quacksalber“,

„Timon der Menschenfeind“,   „Der gestürzte Markgraf von Aucre“   mit Nachspiel:

„Von der triumphierenden Keuschheit“, „Die unvermutete Heirat“                                         18. Jh.     Chemnitz

 

Ohne Angabe der Autoren

 

„Annabergs Gründung“                                                                                                                  1682        Annaberg

 

„Comoedia von der Susanne“                                                                                                        1615        Annaberg

 

“Die Belagerung Wiens durch die Türken”                                                                                 1684        Annaberg

 

„Die Komödie vom reichen Mann und armen Lazarus“                                                             1629        Annaberg

 

„Die Pariser Bluthochzeit“                                                                                                               1686        Annaberg

 

„Die Pulververschwörung zu London“                                                                                         1689        Annaberg

 

„Die schöne Tragi-Komoedien von krieg und friede“                                                                1650        Annaberg

 

„Die verwandelten Weiber“                                                                                                            1808        Annaberg

 

„Eugenia“                                                                                                                                           1611        Zwickau

 

 „Heinrichs III. König zu Polen Wahl und Flucht“                                                                      1698        Annaberg

 

„Hildegordis Alcestis“                                                                                                                     1611        Zwickau

 

„Historie von Adams Fall“                                                                                                                              1668        Joachimsthal

 

„Komödie von Dr. Luthers Beständigkeit in Worms“                                                                1625        Schneeberg

 

„Lustspiel von Isaak“                                                                                                                      1557        Freiberg

 

 „Luthers Verhandlungen mit Cajetan und der Reichstag zu Worms“                                     1685        Annaberg

 

„Sodom und Gomorrha“                                                                                                                  1581        Zwickau

 

„Sodom in Flammen“                                                                                                                        1610        Lößnitz

 

„Susanna“                                            Neufassung                                                                        1548        Zwickau

 

„Susanna und die zwei falschen Richter“                                                                                     1573        Freiberg

 

 

Spieler, Spielleiter, Spielstätten der Schulkomödie im Erzgebirge

 

 

Annaberg

 

1540                       Spiel in der verlassenen Kirche des ehemaligen Franziskanerklosters

 

1561                       auf dem Markt das Auferstehungsspiel „Comoedia in vitam redenntis“ von Heinrich Müller

 

1562                       Von diesem Jahr an finden die Spiele im Rathaus statt.

 

1571                       „actio sacra“ des Superintendenten Jagenteuffel

 

1572                       „Pammachus“ wird durch die Lateinschule aufgeführt

 

1580                       Aufführung in einem Privathaus anlässlich einer Hochzeit

 

1587                       „Phormio“ vom Annaberger Konrektor Fischer

 

1629                       „Die Komödie vom reichen Mann und armen Lazarus“,

                               aufgeführt unter Rektor Arnold in der „Kurfürsten Tafelstube“

 

1650                       „Die Schöne Tragi-Komoedien von krieg und friede“ unter Rektor Arnold auf dem Rathaus

 

1657-1670              Der nächste Rektor, Johann Vogelhaupt aus Scheibenberg, reformiert die Schulbühne

                               angemessen dem Verständnis der Schüler

 

1682 – 1699           Rektor Stübel bevorzugt Schuldramen

aus der heimatlichen und vaterländischen Geschichte.

 

Chemnitz

 

1538                       Erste überlieferte Aufführung einer „geistliche Komödie“ unter dem Schulmeister

                               auf dem Markt „zur Erhebung und Erötzung der Schüler“

 

ab 1603                  Der Lehrer Martin Heinecke (Hayneccius) wirkte als Bühnenautor,

                               übersetzte Plautus  und entnahm Stoffe aus dem Alltagsleben

 

1717                       Zwischenspiel  mit allegorischen Personen  unter Rektor Müller   im Gewandhaus

 

Freiberg

 

1545                       Blütezeit unter Rektor Appel (Appeles), einem Schüler Melanchtons

                              

1576                       „Andria“   von Terenz,  deutsche Einleitung von Appel

 

1577                       „Phormio“ von Terenz, deutsche Einleitung von Appel

 

1580                       „Narrenschul zur Fastnacht“ von Appel, vermutlich nach Plautus

 

1607                       „Plagium Kaufungense“ von Daniel Cramer, Bearbeitung des Prinzenraubstückes

                               durch den Freiberger poete Laureatus und Chronisten Moller

 

1615                       „Plagium Kaufungense“ von Daniel Cramer, bearbeitet durch Moller

                               Der Rat lässt ein gegen die Jesuiten gerichtetes Drama  von Moller  nicht zu.                

 

1628                       „Aululonia“ von Plautus  mit einem Lustspiel von Moller  im Zwischenakt,

                               worin die Bauern in heimischer Mundart sprechen

                                                                              

Joachimsthal       im böhmischen Erzgebirge

 

1549                       „Ajax“ von Sophokles  und „Die Wolken“ von Aristophanes  in deutsch  und  in griechisch,

                               beide Aufführungen in der Schule unter Schulmeister Eberhard

 

1668                       „Historie von Adams Fall“ in deutsch  in der Kirche

 

1581                       Mummenschanz und Aufführungen der Lateinschüler

 

Lößnitz

 

1610                       „Sodom in Flammen“ auf dem Markt durch Schüler

 

Marienberg

 

1557                       „Vom reichen Mann und armen Lazarus“, vom dortigen Lehrer Johannes Criginger

                               durch Lateinschüler auf dem Markt aufgeführt.

                               Criginger stammt aus Joachimsthal und hatte dort in der Jugend den Aufstand der

                               Bergleute von 1525 miterlebt. Sein Spiel stand unter Rebhuhns Einfluß

 

nach 1557              „Tragödie von Herodes und Johannes dem Täufer“, das zweite Stück Crigingers

 

Schneeberg

 

1557                       Komödie unter Direktor Baldauff

 

1617                       Zwei Komödien von Frischlin in lateinisch und deutsch

auf dem Markt unter Kantor Heinrich Spillner

 

1625                       „Komödie von Dr. Luthers Beständigkeit in Worms“ /  Zitat aus Schneebergs Stadtchronik:

                               „Sie sei auf freiem Markt vor Bürgerschaft und volksreicher Versammlung

                               mit herrlichem Ornat und Ceremonien von statten gegangen.“

 

1702                        auf dem Rathaus ... durch die ganze Fastnachtswoche eine kleine „Opera“ durch Schüler

 

1741                       54 Schüler spielen in drei Stücken mit. Vorstellungsbeginn: 4 Uhr nachmittags

 

Zwickau

 

1517                       Komödie unter Meister Zenner

 

1518                       „Eunuchos“ von Terenz  und zwei Possen

                               durch Lateinschüler unter dem Zwickauer Humanisten Stephan Roth

 

1519                       Eine Komödie  durch Bürgersöhne unter Rektor Georgius Agricola

 

1521                       “Plutos“ von Aristophanes im Gymnasium unter Georgius Agricola  

                              

1524                       zu Michaelisexamen: „entsetzliche Komödien“ unter Rektor Leonhard Nather

 

1535                       ab da: Förderung des Theaterspiels der Schüler durch Plateanus

 

1536                       „Adelphi“ von Terenz  unter Plateanus

                              

1537                       „Totengespräche“ von Lukian   unter Plateanus  und

                               „Susanna“ von Paul Rebhuhn, von 1531 bis 1538 Korrektor in Zwickau

 

Spielorte:               Schule, Rathaus, 1537 und 1577 Tanzhaus,

1581 im Pfarrgarten das Feuerwerk für „Sodom und Gomorrha“

Gregoriusfeste im Erzgebirge

 

 

Annaberg

1512 bis 1824        nachweisbar 

u.a. (ohne Datum):              vormittags ein Lustspiel oder eine „kleine Oper“

                                               nachmittags ein Maskenumzug mit „Janitscharenmusik“

 

 

Buchholz

1697                       Auf dem Rathaussaal spielen Knaben ein Theaterstück.

 

 

Chemnitz

bis 1829                  Umzüge

 

 

Grünhain

1520                       Am Gregoriusfelsen findet ein „Josephspiel“ statt.  Zu den Masken gehören:

Knappen, Bergleute, Bauern, Tiroler, Mönche, Holzweibel und am Schluß die „Schmierfinken“.

 

 

Freiberg

1582                        Erste Notiz zu einem Gregoriusumzug, mit dem Vermerk: „wie vor alters“

 

1648                       Wiederbelebung nach dem Dreißigjährigen Krieg

Masken:                Soldaten, Mars mit Gefolge, Athene und die 7 Künste, Apollo und die 9 Musen, Flora     mit Nymphen, die 4 Tugenden

 

- Von 1649 bis 1709 sind gedruckte Programme erhalten. -

 

1651                       Das gedruckte Programm beginnt mit der Formel „Glück zu“.

 

1652                        Von diesem Jahr an wird jeder Festzug unter ein bestimmtes Motto gestellt.

Häufig erscheinen Allegorien wie: Krieg, Hunger und Pest

oder Sagengestalten wie: Bacchus mit Satyrn, Charon, Parzen, Pan und Schäfer

 

1654                        Ab da fährt regelmäßig eine „Jungfrau“ mit - wie alle Rollen von einem Knaben gespielt

 

1655                       Den Festzug flankiert ein dramatisches Spiel, ein „Actus“ aus der Freiberger Geschichte:

Kurfürst Friedrich verlangt die Huldigung der Stadt, droht mit Hinrichtung des Bürgermeisters Walter von Mohlsdorf und die Ratsherren erscheinen mit einem Sterbehemd im Arm und erreichen das Nachgeben des Fürsten.

 

1656 und 1669      In den Festspielen kommt das Motto „Glück zu“ vor.

 

1663                       500-Jahr-Feier:  Darstellung der Sage vom Fuhrmann, der das erste Silber entdeckte  und damit                      den Anstoß zur Gründung Freibergs gab.

 

1674                       Die Maskerade wird unter das Motto Bergbau gestellt.  Das Titelblatt des Programmhefte eröff-                    net mit „Glück auf“, die Lehrer nennen sich „Steiger und Hauer uff des Heiligen Geistes Zuge“,

sie wollen „Neues Gegänge ausgehen“, das heißt neue Schüler aufnehmen.

 

1676                       Erstmals wird das „Glückauf“ komponiert.

                               Masken u.a.: zwei Bergenien und „eine Freybergische Berg-Nymphe“

 

1681                       Der Umzug enthält politische Anspielungen auf den Raub Straßburgs durch Ludwig XIV und

auf den Türkenkrieg. Mars tritt als Lenker der Geschichte auf - im gleichen Jahr jener historischen Ereignisse.

 

1683                       Aufführung von „Herkules am Scheidewege“

 

1685                       Musikalischer Streit zwischen Apollo und Pan; Unter den Lobgesängen auf die Musik ist auch                     ein Lied der Bergleute

 

1689                       „Das betrübte und getröstete Deutschland“:  Anläßlich der Verwüstung der Pfalz

ruft Germania gemeinsam mit Kaiser und Kurfürsten die Deutschen zur Einigkeit auf.

 

1690                       In einem Bauernspiel hat ein Bauer aus den vier Jahreszeiten seine Liebste zu wählen, er wählt                      spaßiger weise den Winter, „weil da die Kirmsen sind“.

 

1696                       Als zeitgemäßes Thema wird gespottet über den „Galant homme“ und das „a´la-mode“-Wesen.

 

1701 und 1702      zeitgemäße Themen

 

1711                       Der Rat verbietet die dramatischen Darstellungen auf den Straßen wegen wiederholter Aus-                          schreitungen, z.B. des Abfeuerns von Schüssen durch Schüler.

Da der Rat bereits das Weihnachtsspielen den Bergleuten verboten hatte, konterten diese mit den Privilegien der Schüler zum Gregoriusfest. Statt dem nachzugeben, beschneidet der Rat auch die            Freiheiten der Schüler: Künftig müssen sie - zwar noch in Verkleideung - im Umzug schweigen. Nur der Chor darf singen. Die Aufmerksamkeit des Publikums darf allein durch das Fahnenschwingen auf die Veranstaltung gelenkt werden.

 

1803                       Auch das Fahnenschwingen wird eingestellt.

Das Dresdener Oberkonsistorium will den Gregoriusumzug ganz abschaffen. Gegen die Ein-stellung des Gregoriusfestes auf den Dörfern, wie Bieberstein, Bräunsdorf, Erbisdorf, Hals- brücke, Oberschöna, und Weissenborn wehrt sich der Superintendent: „Der Landmann rechne zuviel auf das Vergnügen, welches der Gregoriusumzug ihm und seinen Kindern verschafft.“

 

 

ohne Datum          Jährliche Einnahmen beim Freiberger Gregoriusfest:        Gymnasium - ca. 160 Taler

Volksschule „Eusebia“ aus der Bergmannsvorstadt - ca.   36 Taler

 

 

Schneeberg

1789                       Eine „Acta“ vebietet zum Gregoriusfest das „Tragen von Masken und Larven, liederliche

Verkleidung“, die Darstellung von „Hanswurst, Essenkehrer und Schulmeister“,

„komödien-ähnliche Aufzüge auf dem Markt oder sonst in der Stadt und das Aufstellen

der dazugehörigen Schranken“. Ein Lehrer klagte, die ganze Stadt befände sich

„in zügelloser Freiheit“.

 

Chronologische Übersicht zur Schulkomödie im Erzgebirge

 

 

A - antikes,  B - biblisches,  W - weltliches Stück;  G - Gregoriusfest;  ‚ ... ‚ - Titel,  kursiv - Autor

 

 

Jahr        Annaberg                             Freiberg                                Schneeberg                          Zwickau               

 

1512                       G  in Folge

 

1518                                                                                                                                                     A ‚Eunuchus’

 

1521                                                                                                                                                     A

...

 

1536                                                                                                                                                     A ‚Adelphoe’

1537                                                                                                                                                     A / B ‚Susanna’

 

1545                                                       A ‚Adelphoe’

 

1548                                                                                                                                                     B ‚Susanna’

 

1557                                                       B ‚Isaak“                                               W

 

1561        B

 

1569        W                                           A ‚Adelphoe’

1570                                                       A ‚Phormio’

1571        B / W                                    B                                                                                           W

1572        W                                           A ‚Eunuchus’                                                                         W

1573                                                       B ‚Susanna’                                                                           W

 

1575                                                       A

 

1577                                                       A ‚Phormio’

1578                                                       A ‚Phormio’                                                                          B ‚Joseph’

1579                                                       B

1580                                                       A / A ‚Eunuchus’

1581        A ‚Eunuchus’                                                                                                                        B

1582                                                                      G „wie vor alters“   A                           

                                                               B ‚Joseph’  Hunnis

1585        B / B ‚Susanna’

 

1587        A ‚Phormio’ / W Hayneccius

1588        B ‚Joseph’  Hunnis

1589        W Frischlin

 

1593        W Frischlin

1594                                                       A ‚Andria’

1595                                                                                                      W

1596        W Hayneccius

 

1598                                                       A ‚Andria’

 

 

 

Jahr        Annaberg                             Freiberg                                Schneeberg                          Zwickau               

 

1601                                                                                                                                                     B Frischlin

1602        W‚Prinzenraub’/ W Cramer

1603                                                       B ‚Tobias“                                                                            B ‚Tobias“  Frischlin

1604                                                                                                                                                     B ‚Isaak“     Frischlin

 

1606                                                                                                                                                     B ‚Isaak“     Frischlin

1607                                                       W‚Prinzenraub’ Cramer

1608                                                                                                                                                     B ‚Joseph’  Frischlin

1609                                                       A ‚Eunuchus’                                                                         W‚Prinzenraub’

 

1611        W Hayneccius                                                                                                                      W / W

 

1615        B ‚Susanna’                            W ‚Prinzenraub’ Cramer

 

1617                                                                                                      W Frischlin

 

1619                                                       B ‚Joseph’ / W Frischlin                                                       B ‚Joseph’

...

 

1625                                                                                                      W

 

1628                                                       A / W Cramer

1629        B

Dreißigjähriger Krieg – ab 1631 auch in Kursachsen

 

1648                                                                      G

 

1650        W

1651                                                                      G

1652                                                                      G

 

1654                                                                      G

1655                                                                      G

1656                                                                      G

 

1663                                                                      G

 

1669                                                                      G

 

1674                                                                      G

1675        B Grotius                                               B Grotius

1676                                                                      G

1677        B Dedekind / B Comenius      BDedek. /BComen./ W/W

                                                              

1681        B Dedekind                                                            G

1682        W

1683                                                                      G

1684        W

1685        W                                                          G

1686        W

 

1689        W                                           B             G

1690                                                                      G

 

1696                                                                      G

 

1698        A ‚Andria’ / W

 

Jahr        Annaberg                             Freiberg                                Schneeberg                          Zwickau               

 

1701                                                                      G

1702                                                                      G                            W

...

 

1711                                                                      G Verbot der Dramen

 

1713                                                                                                      W

...

...

 

1734        W Moliere

1735        W Moliere

1736        W Moliere

1737        W Moliere

 

1741                                                                                                      B Weise / W Weise

 

1743                                                                      W

 

1749                                                                      W

1750        W

 

Siebenjähriger Krieg

 

1763                                                                      W

...

...

 

1789                                                                                                                     G Verbot der Dramen

...

---

...

 

1803                                                                      G eingestellt

 

1808        W

...

 

1824                       G eingestellt

 

© Horst Flechsig, 2002